„Viele Werbeagenturen hinken ihren eigenen Kunden digital hinterher“

kraftwerk-Chef Heimo Hammer erzählt, warum Agenturen ohne Digitalkompetenz keine Chance haben und wie kraftwerk seinen Höhenflug fortsetzen will.

Das Jahr 2016 steht unter dem Zeichen der digitalen Revolution am Werbemarkt. Keine alte oder neue Werbeagentur kommt am Thema „Digital oder nix" vorbei. leadersnet.at traf sich mit dem Geschäftsführer von kraftwerk, Heimo Hammer, und sprach mit ihm über seine Digital National Agency.

leadersnet.at: Das Jahr neigt sich dem Ende zu – Ihr Resümee zu 2016.

Hammer: Die Ernte war so groß wie nie zuvor. Wir haben es dieses Jahr geschafft, jeden Monat einen Neukunden zu gewinnen. Unsere Kernkompetenz, die erfolgreiche Kombination aus Klassik und Digital, kommt voll zum Tragen. Wir haben uns auch heuer wieder die Entwicklung am Werbemarkt genau angesehen. Viele internationale Studien zeigen, dass Werbeagenturen im Bereich Digital nachhinken. Es gibt auf dem Markt alte Werbeagenturen, deren Leitmedien ausschließlich Fernsehen, Print und Out of Home sind. Diese schrumpfen und verlieren Marktanteile. Wir hingegen haben immer schon auf die Kombination aus Digital und Klassik gesetzt. Unsere DNA ist es, eine Digital National Agency zu sein. Viele angesehene Werbeagenturen hinken sogar ihren eigenen Kunden digital hinterher. Als Kunde muss man sich also fragen, wie lange man es sich leisten kann, eine Lead Agentur ohne digitale Kernkompetenz zu beauftragen.

leadersnet.at: Eine klassische Full-Service-Agentur wird es dann wohl in naher Zukunft schwer haben. Andererseits wurden in den letzten Jahren rund 300 Digitalagenturen gegründet.

Hammer: Der Markt hat immer Recht und Kunden beauftragen heute anders als vor ein paar Jahren. Die klassischen Werbeagenturen sterben aus und im digitalen Bereich haben wir einen Start-up Boom. Wenn man sich das Ranking der Werbeagenturen ansieht, stellt man sofort fest, dass Agenturen mit starkem digitalen Fokus schneller wachsen. Bei den Digitalagenturen läuft gerade die Übernahmewelle. Von den Top-Ten Agenturen wurden in den letzten Jahren mehr als die Hälfte übernommen – interessanterweise nicht von Werbeagenturen.

leadersnet.at: Es ist davon auszugehen, dass sich im Jahr 2020 die Werbeausgaben auf 50 Prozent klassisch und 50 Prozent digital verteilen werden. Was bedeutet das für kraftwerk?

Hammer: Das bedeutet, dass wir unsere Marktposition weiter ausbauen und wachsen werden. Die kraftwerk-Strategie war ursprünglich, sich durch die Kernkompetenz von anderen Agenturen zu unterscheiden. Heute freuen wir uns, dass der Markt exakt jene Agentur will, die kraftwerk bereits ist. Vielleicht sind wir 2020 die Nummer 1 in Österreich.

leadersnet.at: Eines Ihrer Mottos ist: kraftwerk braucht man 365 Tage im Jahr. Bedeutet das ein Umdenken, weg von einzelnen Kampagnen, hin zu ganzheitlichen Betreuungen?

Hammer: Alle erfolgreichen Werbekunden wissen, dass es heute nicht mehr ausreicht im Jahr zwei bis vier Flights zu machen. Das Werbegeschäft hat sich von „Big Bang Theory und teuren Feuerwerken" hin zu clever aufgebauten und digital feingesteuerten 365-Tage-im-Jahr-Werbekonzepten verändert. Wann immer ein Konsument ein Bedürfnis hat, müssen Brand und Lösung sofort präsent sein.

leadersnet.at: Das erfordert aber auch ein Umdenken auf Kundenseite?

Hammer: Wie gesagt, die Kunden sind schon weiter als so manche Agentur. Kunden wissen, dass man heute für sein Geld Know-how und Performance einkauft. Die schöne alte Werbezeit ist vorbei. Die Zukunft gehört jenen, die sich aus der Komfortzone raus und in die Performancezone hinein begeben.

www.kraftwerk.co.at

 

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