Österreichische Lotterien: Die Kugeln rollen seit 30 Jahren

50 Mrd. Euro Umsatz, mehr als 10 Mrd. Euro an Steuern und Abgaben.

Am 7. September 1986 fand die erste Ziehung von Lotto „6 aus 45“ statt, die Österreichischen Lotterien nahmen ihren Betrieb auf. 30 Jahre nach ihrer Gründung ziehen sie eine Zwischenbilanz: Nach 409 Millionen Euro im ersten vollen Geschäftsjahr (1987) überschritt der Gesamtumsatz 1995 erstmals die 1-Milliarden-Marke, ließ 2006 die 2 Milliarden hinter sich, ehe 2013 die 3-Milliarden-Marke fiel. „Und auf Basis der erfreulichen Entwicklungen des ersten Halbjahres erwarten wir für 2016 einen neuen Rekordumsatz“, wie Generaldirektor Stoss ausführt. Kumuliert über die 30 Jahre beträgt der Gesamtumsatz beeindruckende 48,3 Milliarden Euro. 30,9 Milliarden Euro wurden davon an Gewinnen wieder ausgeschüttet. Statistisch hat damit jeder Österreicher über 16 Jahre rund 4.200 Euro gewonnen. Der größte Einzelgewinner wurde freilich nicht per Zufall ermittelt, so Finanzvorständin Glatz-Kremsner: „Es ist das Finanzministerium mit kumuliert rund 10,6 Mrd. Euro an Steuern und Abgaben. Durchgerechnet auf die 30 Jahre haben wir also täglich 967.400 Euro abgeliefert, in den Spitzenjahren 2014 und 2015 waren es sogar 1,27 Millionen Euro Tag für Tag.“ An Provisionen für die derzeit mehr als 5.000 Vertriebspartner wurden insgesamt mehr als 2,4 Milliarden Euro ausbezahlt. Damit diese technisch auf dem jeweils neuesten Stand blieben, wurde freilich kräftig investiert – in Angebotserweiterung, neue Technologien, die Schaffung eines Parallelrechenzentrums und vieles mehr. 375 Millionen Euro investierten allein die Österreichischen Lotterien (win2day und WINWIN nicht mitgerechnet) in den vergangenen 30 Jahren, im Schnitt also 12,5 Millionen Euro pro Jahr.

30.000 Sponsoring-Anfragen

Insgesamt sind bis dato über 30.000 Anfragen um Sponsorings eingegangen, fast die Hälfte davon wurde auch tatsächlich umgesetzt – und zwar zumeist auf viele Jahre hinaus. Bettina Glatz-Kremsner: „Kumuliert sind dadurch insgesamt 185 Millionen Euro für den guten Zweck geflossen.“ So gehen die Partnerschaften mit der Österreichischen Kinderhilfe, Sporthilfe und Seniorenhilfe zurück bis ins Gründungsjahr der Lotterien, der WWF als längstes Sponsoring wird seit 1987 unterstützt, und auch Licht ins Dunkel und die Special Olympics (seit 1990) sowie das ÖOC und die Österreichische Nationalbibliothek (seit 1991) können schon ein Vierteljahrhundert auf diese Partnerschaft setzen.

 Darüber hinaus sind die Österreichischen Lotterien über die gesetzlich verankerte Sportförderung der wichtigste Financier im heimischen Sport. Derzeit fließen jährlich Beträge von 80 Millionen Euro an die österreichischen Dach- und Fachverbände, seit der Gründung des Unternehmens erhielt der Sport aus diesem Titel rund 1,4 Milliarden Euro.

Geschichtsträchtiger Akt

Im Rahmen eines Pressegesprächs fand die Übergabe eines Originaldokuments von Kaiserin Maria Theresia aus dem Jahr 1751 an die Direktorin der Oesterreichischen Nationalbibliothek, Johanna Rachinger, statt. Es ist das Originalpatent zur Einführung von Zahlenlotto in Österreich, mit dem die Kaiserin am 18. August 1751 dem Grafen Ottavio di Cataldi „das Privileg“ für dessen Betrieb übertrug. Jenes Zahlenlotto, das noch heute, 265 Jahre später, von den Österreichischen Lotterien betrieben wird. Der im Vorjahr verstorbene, ehemalige Generaldirektor Leo Wallner hatte das Dokument vor über zwei Jahrzehnten aus einer privaten Sammlung erworben und den Lotterien hinterlassen. Ab sofort gehört es zu den Leihgaben in der Nationalbibliothek und kann vom Publikum besichtigt werden. (jw)

www.30jahrelotterien.at

925 Millionäre

In den 30 Jahren gelang es 925 Spielteilnehmern, einen Gewinn in Euro-Millionenhöhe zu erzielen: 859 bei Lotto, 36 in der Klassenlotterie, 25 bei EuroMillionen und 5 beim Joker. Den absolut höchsten Gewinn in Österreichs Glücksspiel-Geschichte holte sich ein Kärntner bei EuroMillionen: Er knackte den Europot am 16. Mai 2008 im Alleingang und gewann
55,6 Millionen Euro. Den höchsten Lottosechser erzielte ein Wiener am 12. August 2015 nach einem Fünffachjackpot mit 9,6 Millionen Euro.

925 Millionäre

In den 30 Jahren gelang es 925 Spielteilnehmern, einen Gewinn in Euro-Millionenhöhe zu erzielen: 859 bei Lotto, 36 in der Klassenlotterie, 25 bei EuroMillionen und 5 beim Joker. Den absolut höchsten Gewinn in Österreichs Glücksspiel-Geschichte holte sich ein Kärntner bei EuroMillionen: Er knackte den Europot am 16. Mai 2008 im Alleingang und gewann
55,6 Millionen Euro. Den höchsten Lottosechser erzielte ein Wiener am 12. August 2015 nach einem Fünffachjackpot mit 9,6 Millionen Euro.

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