Google bereitet einen Rundumschlag auf Amazon, Facebook, WhatsApp, Microsoft und Co. vor: Bei der Hausmesse Google I/O, die erstmals auf einem riesigen Gelände im Silicon Valley stattfand, präsentierten Googles Topmanager fast zwei Stunden lang neue Technologien und neue Geräte – die meisten erinnern allerdings an Produkte, von denen man anderswo schon gehört hat.
Der Internet-Konzern zeigte beispielsweise einen vernetzten Lautsprecher mit einem integrierten Sprachassistenten. Das Gerät mit dem Namen Google Home kann nicht nur auf Sprachbefehl Musik abspielen, sondern auch auf die Google-Suche zugreifen sowie Aufgaben in verbundenen Geräten und Diensten erfüllen. Einen Angriff auf Siri, Cortana und Alexa will man mit dem „Google Assistant“ machen. „Wir haben ein Jahrzehnt investiert, um die weltbeste Spracherkennungs-Technologie zu entwickeln“, so Konzernchef Sundar Pichai. Als weitere Neuheit präsentierte Google den Messenger Allo, der mit ähnlichen Diensten vor allem von Facebook konkurrieren wird. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz kann er passende Antworten oder eine Auswahl von Restaurants oder Filmen vorschlagen. Allo bietet beispielsweise die Möglichkeit, emotionale Äußerungen in unterschiedlicher Größe zu senden, um deren Betonung zu ändern. Zudem gibt es vorgefertigte Schnellantworten, die sich konkret auf den Inhalt des Chats beziehen.
Virtual Reality
Anders als die Konkurrenz baut Google keine eigene VR-Hardware, sondern setzt auf ein Ökosystem-Konzept und bietet lediglich die Plattform mit den vier Bereichen Smartphones, Headseats und Controller sowie Apps an. Namhafte Hersteller wie Samsung und Huawei seien an Bord.
Google hat weitere Details für die nächste Version seines Smartphone-Systems verraten. Android lädt Updates im Hintergrund herunter und installiert sie, ohne dass der Nutzer eingeloggt sein muss. Die Frage, wie "Android n" denn nun heißen soll, wälzt Google auf die Nutzer ab. Statt einen Namen bekannt zu geben, startete das Unternehmen eine Webseite, auf der jeder Vorschläge einreichen kann.
Mit der für Herbst angekündigten neuen Version des Smartwatch-Betriebssystem sollen Uhren unabhängiger vom Smartphone werden. Per Wlan, Bluetooth oder Datennetz sollen sie sich direkt mit dem Internet verbinden können. Abschließend wurde eine Funktion gezeigt, die es erlaubt Apps zu nutzen, ohne dass man sie installieren muss. (jw)
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