„Für Arbeitnehmer werden zunehmend immaterielle Faktoren wichtiger"

Flexible Arbeitszeiten, Home-Office oder Hund im Büro?

Die Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu hat erhoben, welche Angebote und Möglichkeiten heute die größte Relevanz für Jobsuchende haben. "Für Arbeitnehmer werden zunehmend immaterielle Faktoren wichtiger, wenn sie sich für einen Arbeitgeber entscheiden. Wir sehen anhand der Suchanfragen auf unserem Portal, dass die Bewerber immer gezielter nach Unternehmen suchen, die ein flexibles Arbeiten ermöglichen. Finanzielle und materielle Anreize wie Diensthandy oder Essenszulagen werden weniger nachgefragt als früher", so Ekkehard Veser, Geschäftsführer DACH von kununu.

Veränderung der Sichtweise

Die Vorzüge flexibler Arbeitszeiten sind umfassend erforscht und erprobt. Diese sind auch der am häufigsten von österreichischen Unternehmen angebotene Benefit (54 %). Auf den Folgeplätzen zeigt sich eine oft große Diskrepanz zwischen Wunsch (der Mitarbeiter) und Wirklichkeit (der Firmen-Angebote). Angebote wie Internetnutzung (knapp 51 %), Firmen-Parkplatz (knapp 50 %) oder eine gute Verkehrsanbindung (47 %) stehen bei den Mitarbeitern erst deutlich weiter unten auf dem Wunschzettel. Ganz oben stehen: Flexible Arbeitszeiten (51 %), Home-Office (33 %) und die Möglichkeit, den Hund mit ins Büro zu nehmen (26 %).

„Vereinfacht könnte man die Daten so interpretieren, dass Chefs bei ihren Mitarbeitern mit flexibler Gestaltung von Arbeitszeit und Arbeitsort punkten können. Das stimmt nur bedingt. Viel wichtiger ist eine grundlegende Veränderung der Sichtweise. Es geht um eine systematische Auseinandersetzung mit den tatsächlichen, sich stetig verändernden Bedürfnissen der Mitarbeiter sowie ein explizit darauf abgestimmtes Angebot von Benefits. Das wird von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein. Im Idealfall sollten die Benefits daher von Arbeitnehmern und Arbeitgebern im Dialog entwickelt werden und regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Im Vertrieb heißt das ‚Kundenorientierung’. Bei zahlreichen Unternehmen ist diese Perspektive aber noch nicht Teil des Selbstverständnisses in der Personalpolitik. Wie im Vertriebsmarkt stimmen die ‚Kunden’ darüber dann oft mit den Füßen ab. Insbesondere die attraktivsten mit zahlreichen Alternativen“, meint Veser. (jw)

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