Audi-Chef Rupert Stadler hatte angekündigt, dass 2015 ein Rekordjahr für den Ingolstädter Autobauer werden würde. Doch damals war von der Abgasaffäre, die das Betriebsergebnis am Ende negativ belastet, noch keine Rede. Das operative Ergebnis VW-Konzerntochter fiel 2015 um sechs Prozent auf 4,8 Milliarden Euro, und das trotz kräftigen Rückenwinds durch den schwachen Euro. Unter dem Strich blieben dennoch 4,3 Milliarden Gewinn – drei Prozent weniger als im Vorjahr.
Zwar hat Audi im vergangenen Jahr zum ersten mal mehr als 1,8 Millionen Autos verkauft, dennoch fiel das Unternehmen damit hinter BMW und Mercedes auf Platz drei zurück. Der Umsatz stieg um 8,6 Prozent auf 58,4 Milliarden Euro. Aber der Rückruf der Dieselmotoren mit falschen Abgaswerten und die juristischen Folgen der Affäre belasteten das Ergebnis samt Rückstellungen mit 228 Millionen Euro, wie Finanzvorstand Axel Strotbek erklärte. Weitere 70 Millionen habe der Rückruf von Audi-Fahrzeugen mit defekten Takata-Airbags in den USA gekostet.
Schlüsselbereiche Elektrifizierung und Digitalisierung ausbauen
Ein neues Marktsegment will Audi mit dem neuen Q2 erobern. Gleichzeitig will die VW-Tochter die Schlüsselbereiche Elektrifizierung und Digitalisierung ausbauen. Heuer plant das Unternehmen insgesamt mehr als drei Milliarden zu investieren. In Mexiko wird eine komplett neue und hochmoderne Automobilproduktion eröffnet. Zudem sollen in Deutschland mehr als 1.200 Experten in strategischen Zukunftsfeldern an Bord kommen.
Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender der Audi AG, sagte im Rahmen der Jahrespressekonferenz am Stammsitz Ingolstadt: „Wir haben ein Jahr der Herausforderungen erfolgreich gemeistert. Nun investieren wir allein 2016 mehr als drei Milliarden Euro für die Mobilität von morgen und treiben dabei die Elektrifizierung und die Digitalisierung unserer Produkte voran.“ Mit mehr als 20 neuen oder überarbeiteten Modellen wolle Audi auch im laufenden Geschäftsjahr weitere Kunden gewinnen und seinen Wachstumskurs fortsetzen. (as)
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