Einen neuen Rekord an Immobilien-Verkäufen hat der Immobilienmarkt in Österreich im Jahr 2015 gebracht - die Grenze von 100.000 Immobilien-Verkäufen pro Jahr deutlich durchbrochen -, auch der Ausblick für 2016 fällt für RE/MAX positiv aus. Der Immobilien-Zukunfts-Index sagt in Österreich für 2016 ein größeres Immobilienangebot, eine leicht steigende Nachfrage und in Summe konstante Preise voraus. Die 520 RE/MAX-Experten erwarten für 2016 weitere, wenngleich nur geringfügige Anstiege bei Angebot und Nachfrage: +2,1% mehr Immobilien-Suchende und +2,5% mehr Häuser, Wohnungen und Grundstücke am Markt. Das sollte einen minimalen Preisanstieg von +0,6% mit sich bringen. „Je nach Gegend, Ortsgröße, Immobilientyp und Preissegment laufen die Entwicklungen leicht unterschiedlich, darum haben wir die 17 wichtigsten Kombinationen aus Lage und Immobilien-Typ separat nach Angebot, Nachfrage, Preis und Bundesland analysiert“, erklärt Anton E. Nenning, RE/MAX Austria Managing Director, „aber im Großen und Ganzen erwartet RE/MAX Austria eine Phase der Beruhigung und der gesteigerten Zuversicht auf allerhöchstem Niveau, wenn nicht wieder eine Steuerreform oder ein anderer unvorhergesehener und schwerwiegender Störfaktor auf uns zukommt.“
Neben der Erweiterung des Standort-Netzwerkes und einer weiteren Steigerung der Marktanteile bei Wohnimmobilien steht im kommenden Jahr besonders die Verstärkung der Immobilienvermittlung für gewerbliche Kunden im Fokus. „Wir haben uns in diesem Bereich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt, für die RE/MAX-Organisation gibt es aber aufgrund der einzigartigen österreichweiten Präsenz noch enormes Potential, und das wollen wir nutzen“, erläutert Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von RE/MAX Austria.
Mietwohnungen in Top-Lagen
Für 2016 erwarten die RE/MAX-Immobilien-Experten die größte Nachfrage – wie in den Vorjahren – bei den Mietwohnungen in zentraler Lage mit +7%. Das ist mehr als bei allen anderen Immobilientypen, aber nahezu gleichauf wie im Vorjahr. Das Mietwohnungs-Angebot wird in zentralen Lagen um +1,7% und die frei zu vereinbarenden Mietzinse um +3,9% steigen, etwas mehr als 2015, aber geringer als 2014. Mietwohnungen am Stadtrand liegen noch im Aufwärtstrend. Sie werden um +1,9% geringfügig stärker nachgefragt als 2014. Auch das Angebot an Mietwohnungen wächst am Stadtrand um +1,9% und damit soll der Mietzins für frei zu vereinbarende Mieten dort moderat um +1,0% steigen.Mietwohnungen in Landgemeinden kämpfen traditionell mit einer schwächeren Nachfrage: (-2,0%), mehr Angebot (+0,4%). Sie bieten aber dafür mit -2,0% fallende Mietpreise. Insgesamt stellen sich die Mietwohnungen in Landgemeinden aber für 2016 trotzdem positiver dar als noch für 2015.
Wert-Zuwachs und Lofts
Bei Eigentumswohnungen in zentralen Lagen steigt die Nachfrage um +5,8%; dies ist geringfügig mehr als für 2015. Das Angebot zentral gelegener Eigentumswohnungen wächst um +0,8%. Das ist erheblich weniger, als nachgefragt wird, und der Zuwachs liegt unter dem Niveau von 2015, gleichauf mit 2014. Damit fällt die Erwartung eines Preisanstieges für Eigentumswohnungen in bester Lage mit +4,4% höher aus als noch für 2015 (damals +2,5%), aber doch geringer als für 2014. Diese klassisch gesuchten Eigentumswohnungen in innerstädtischen Lagen werden damit auch die höchsten Wertsteigerungen aller Immobilien-Kategorien zu verzeichnen haben.Für Eigentumswohnungen am Stadtrand wird noch eine steigende Nachfrage von +2,2% erwartet. Das Wohnungsangebot für Eigentum wächst 2015 am Stadtrand um +1,3%, der Preis für Eigentumswohnungen soll folgerichtig um +1,0% steigen. Das bedeutet zu 2015 eine klare Trendumkehr, möglicherweise, weil Wohnen in den Innenstädten für viele nicht mehr leistbar ist.
Eigentumswohnungen in Landgemeinden werden 2016 weiter mit geringfügig weniger Nachfrage (-1,8%) zu kämpfen haben. Beim Angebot ist mit einem Plus von +0,5% zu rechnen und der Eigentumswohnungspreis am Land wird dementsprechend um -2,4% sinken. Im Vergleich zur Prognose für 2015 scheint jene für 2016 erheblich positiver. „Wer die Mehrjahresvergleiche übereinanderlegt sieht, dass Wohnungen am Stadtrand und in Landgemeinden zunehmend an Attraktivität gewinnen. Die hohen Preise in den Innenstädten, die Verbesserungen im öffentlichen Verkehr und manch verbesserte Anbindung an das hochrangige Straßennetz schlagen hier anscheinend schon durch“, meint Nenning.
Penthouses, Lofts und Maisonetten, die trendigen Luxus-Wohnformen der Stadt, haben nach Meinung der RE/MAX-Immobilien-Experten die Talsohle wieder überwunden. Zwar sinken Nachfrage (-2,0%) und Preis (-1,2%) noch immer, aber bei weitem nicht mehr so stark wie 2015.
Piste oder See
„Der klassische Bauernhof in Südhang-Einzellage mit freiem Blick in die Alpen, der ist nach wie vor heiß begehrt, oft gesucht und höchst selten vorhanden“, so Nenning. Ebenfalls konstant, nämlich konstant wenig begehrt, sind Wochenendhäuser: Minus -4,9% in der Nachfrage und ein nahezu gleichbleibendes Angebot führen zu einer Preiserwartung für Wochenendhäuser von -3,5%. „Aber selbst diese kleinen Refugien am Land, jahrelang als Wochenend-Rasenmäh-Jobs geschmäht, werden um 2 Prozentpunkte positiver gesehen, als noch vor einem Jahr. Das dürfte wohl weniger dem Elektro-Schaf-Roboter zuzuschreiben sein, den gab es schon vorher, sondern der generell besseren Immobilien-Stimmung. Auf Wochenend-Domizile in begehrten Ski- und Seeregionen trifft diese pessimistische Grundhaltung nicht zu, sie sind hoch im Kurs“, meint Nenning.
Gedämpfte Nachfrage bei Gewerbeimmobilien
Der Gewerbe-Immobilienmarkt erholt sich auch im Jahr 2016 nicht wirklich: Die Nachfrage-Erwartungen für alle Gewerbeimmobilien-Typen bleiben weiterhin gering: Sie liegen für 2016 beinahe gleich tief wie schon für 2015, nämlich zwischen -5,3% und -5,6%. Das Angebot an Betriebsgrundstücken wird um -0,6% leicht zurückgehen und der Preis für Bauland-Betriebsgebiet um -2,8% nachgeben. Zwar immer noch negative Vorzeichen, aber doch um 1,9 Prozentpunkte freundlicher als ein Jahr zuvor. Betriebsgrundstücke sind die einzige Gewerbe-Kategorie, die ein leichtes positives Lüfterl spürt. Denn Betriebsgebäude, Geschäftslokale und Handelsflächen verharren mit beinahe identischen negativen Vorzeichen wie schon die Jahre zuvor: Bei Betriebsgebäuden wird das Angebot um +1,7% steigen und der Preis um -4,7% sinken.
Geschäftslokale bzw. Handelsflächen kämpfen mit einem nach wie vor steigenden Angebot von +2,9% und einem Preisrückgang von -5,3%. „Dies trifft vor allem auf Randlagen, ehemalige Handelsnebenstraßen ohne echte Frequenz und gebrauchte Fachmarktflächen zu, denn diese können aufgrund allzu spezifischer Planung oft nur schwer adaptiert und wieder vermietet werden. Anders die Top-Einkaufsstraßen und florierende Shopping-Center mit hoher Frequenz, dort schwingt das Preispendel getrieben von Angebot und Nachfrage in die andere Richtung“, so Nenning. Für freie Büroflächen wird das Angebot um +2,4% zunehmen. Dies soll, wie bereits im Jahr zuvor, aufgrund der bereits erwähnten schwachen Nachfrage eine Preiskorrektur von -5,2% nach sich ziehen. (jw)
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