1970 gegründet hat Charlie Hebdo seit jeher das Recht verteidigt, dass Satire alles darf. Der Spott traf vor allem Religionen, neben dem Islam auch Christen- und Judentum, sowie Politiker, Wirtschaftsgranden und Rechtsextreme.
Bei einem Angriff auf die Redaktion der französischen Satirezeitung sind in Paris zwölf Menschen getötet worden. Mit "Je suis Charlie" solidarisierten sich nach dem Attentat Medien aus ganz Europa. Unter anderem machten die Taz, die Liberation, die Frankfurter Rundschau, der Berliner Kurier und die Kleine Zeitung auf ihren Titelseiten Platz für den Schriftzug.
Mehrere Zeitungen in Nordeuropa wie Dagbladet und Aftenposte haben einen Tag nach dem Vorfall Mohammed-Karikaturen der französischen Satire-Zeitung abgedruckt. Man veröffentliche die Abbildungen, um das Motiv der Terroristen zu illustrieren, so John Arne Markussen, Chefredakteur des Dagbladet.
"The pen is mightier than the sword"
Die Solidaritätswelle macht auch vor Twitter und Facebook nicht Halt, unter dem Hashtag #JeSuisCharlie drücken Tausende ihr Mitgefühl aus. Viele Nutzer würdigten den Einsatz der Karikaturisten für Presse- und Meinungsfreiheit. Sogar der Papst hat auf Twitter einen eigenen Hashtag für die Opfer geschaffen. Franziskus veröffentlichte das Zeichen #PrayersforParis. "Das gestrige Attentat in Paris veranlasst uns dazu, über die Grausamkeit nachzudenken, die menschliche Grausamkeit."
France Television, Le Monde und Radio France wollen den Fortbestand des Satiremagazins sichern. In einer gemeinsamen Erklärung kündigten sie an, Mittel dafür zur Verfügung zu stellen. Google zeigt mit einem Doodle - bestehend aus Fahne mit einer schwarzen Trauerschleife, die an die Opfer dieses sinnlosen Massakers erinnern soll - Flagge. Der Internetriese geht sogar noch einen Schritt weiter und spendet dem Magazin 250.000 Euro. Das Geld stamme aus dem "press innovation fund", schreibt der Guardian.
Die nächste Ausgabe von Charlie Hebdo soll bereits nächste Woche in den Druck gehen.(jw)
www.charliehebdo.fr