Jim-Beam-Konzern droht Aufspaltung

| 09.12.2010

Neuer Investor Ackman will Dreispaltung des Konzerns


Der umstrittene Investor William Ackman hat mit seinem Einstieg vor zwei Monaten jetzt die Zerschlagung des Fortune-Brands-Konzerns http://fortunebrands.com bewirkt. Wie das 1969 gegründete Unternehmen in der Nacht auf heute, Donnerstag, bekannt gab, soll es in Zukunft drei Firmenteile geben. Die Strategie: Allein sollen die drei großen Sparten mehr Wert für die Aktionäre schaffen. Dazu soll der zweitgrößte Bereich, die Alkohol-Sparte, bald allein stehen.

Trennung sinnvoll

Ackman ist berüchtigt dafür, Unternehmen samt ihren langjährigen Strukturen auf den Kopf zu stellen. Branchenbeobachter sind von der geplanten Formgebung von Fortune Brands aber angetan. Das Heraustrennen der Spirituosen-Sparte ist durchaus sinnvoll. Schließlich sind die beiden anderen Bereiche des Konzerns, eine Sicherheits- und Haushaltssparte sowie ein auf Golf-Artikel spezialisiertes Geschäft, nicht wirklich für eine gemeinsame Strategie geeignet.

Fortune Brands bietet für Investoren lohnende Aussichten. 2009 betrug der Umsatz rund 6,7 Mrd. Dollar. Die Sparte Sicherheit und Haushalt, die etwa Haustüren und Möbel produziert und mit starken Marken vertreten ist, nimmt mit 45 Prozent Umsatz den Löwenanteil ein. Die Golfsparte mit 18 Prozent Umsatzanteil sieht sich mit Foot-Joy-Schuhen und Titleist-Bällen als Marktführer. Die Fortune-Bands-Führung steht eigenen Angaben jedoch hinter Ackman.

Seelenheil in IPOs

Ackman war im Oktober 2010 mit dem Hedge Fonds Pershing Square Capital Management in das Unternehmen eingestiegen. Die aktuelle Zerschlagung ist eigenen Angaben aber nicht auf den Einstieg zurückzuführen. Das versucht auch Fortune Brands nach außen hin zu vermitteln - man habe viele strategische Übereinstimmungen gefunden. Die Getränkesparte soll künftig an der Börse bleiben. Die anderen Sparten werden diesem Beispiel womöglich bald folgen.

"Für eine aktuelle Bewertung der Zerschlagung und der kolportierten Börsengänge ist es noch zu früh. Es hat sich jedoch gezeigt, dass auch andere Unternehmen, die vollständig von einem Finanzinvestor aufgekauft worden waren, von diesem Schritt langfristig profitiert haben", sagt ein Analyst. Die Börse reagiert positiv. Bei Redaktionsschluss (10:40 Uhr) notiert das Fortune-Brands-Papier mit 1,00 Prozent im Plus bei 61,76 Dollar.

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