Greenpeace kritisiert Elektromobilität

Elektroantrieb aus Kohlestrom bringt Emissionsbilanz erneut in Schieflage


Prinzipiell begrüßt die Umweltorganisation Greenpeace die Signale der Energie und Treibstoffwirtschaft zu einer Abkehr von fossilen Treibstoffen. Doch gleichzeitig muss man sich laut Greenpeace bewusst werden, dass Elektromotoren zwar viel effizienter als Verbrennungsmotoren sind, aber der Vergleich von Benzin- oder Dieselantrieb zu Strom aus einem Kohlekraftwerk negativ ausfällt. "Der Strom für Elektroautos darf nicht aus Kohle- oder Atomkraftwerken kommen, sonst bekommt die Emissionsbilanz erneut Schieflage", erläutert Greenpeace-Energiesprecher Jurrien Westerhof.

Rückschlag für die Umweltpolitik ?

Der Vorteil des Elektroantriebs ist die viel höhere Effizienz, verursacht durch den höheren Wirkungsgrad von Elektromotoren. Bei einem Elektroauto kann ein Gesamtwirkungsgrad von über achtzig Prozent erreicht werden. Bei Verbrennungsmotoren hingegen sind 25 Prozent bereits die Obergrenze - die anderen 75 Prozent der Energie werden zwischen Ölfeld und Autoreifen verschwendet.

Ausschlaggebend ist aber die Frage, wo der Strom für das Laden der Batterien herkommt. Stammt der Strom aus einem Braunkohlekraftwerk, dann liegen die CO2-Emissionen pro km schnell um fünfzig Prozent höher. Greenpeace fordert von der Bundesregierung den Wegfall der Deckelung für die Finanzierung der Ökostromanlagen. "Wenn die Bundesregierung beim Ökostromausbau weiter auf der Bremse steht, werden die Elektroautos auch in Österreich mit Atom- oder Kohlestrom fahren. Das würde einen Rückschlag für die Umweltpolitik bedeuten", so Westerhof.

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