Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums der Internet-Förderaktion Netidee http://www.netidee.at hat die Internet Foundation Austria (IPA) http://www.nic.at/ipa heute, Dienstag, zwei der Projekte vorgestellt, die sich im Jahr 2010 eine Förderung sichern konnten. "Offliner" untersucht, welche Gruppen das Internet nicht nutzen und weshalb. "myTablet" wiederum befasst sich ganz im Sinne der E-Inclusion damit, ob und wie moderne Tablets Senioren den Zugang zum Internet erleichtern können. Insgesamt werden im Jubiläumsjahr neun Projekte gefördert, die das Internet zugänglicher machen und für kompetentere Nutzung sorgen sollen.
Einfache Bedienung
Ein Vorteil von Geräten wie dem iPad ist, dass sie beispielsweise ohne Maus auskommen. "Ein Touch-Tablet bietet eine besonders intuitive Bedienung", erklärt Franz Werner vom CEIT http://www.ceit.at, dass das myTablet-Projekt durchführt. Er betont, dass die User-Interfaces bei Tablets oft einfacher gehalten sind - beispielsweise auch für den Zugang zu Urlaubs-Fotos von Verwandten auf Facebook. Außerdem löst die oft integrierte 3G-Datenverbindung die Frage nach dem Internetzugang. Zwar zielen Tablets an sich auf junge User ab. "Sie sind aber besser geeignet als Laptops, um Senioren ins Internet zu bringen", so Werner.
Das Projekt wird sich auch mit potenziellen Hindernissen befassen. "Dass es kein physisches Keyboard gibt, ist sicher ein spannendes Thema", meint Werner. Manche Senioren könnten darauf Wert legen, so Katharina Werner, Expertin für nutzerzentrisches Design bei myTablet. Nach Erkenntnissen aus früheren Projekten würden sich ältere Nutzer zudem deutlich an Bildschirmtappern stören. "Wir müssen uns ansehen, wie man dafür sorgen kann, dass die Nutzer nicht mehr Zeit mit dem Putzen als der Nutzung des Tablets verbringen", meint sie.
Nutzer-Potenzial
Senioren sind eine Bevölkerungsgruppe, in der sich sicher sogenannte Offliner finden - Personen, die das Internet nicht nutzen. Deren Zahl ist insgesamt sehr groß. "Ein Viertel der österreichischen Bevölkerung ab 14 Jahren nutzt das Internet nicht", sagt Flooh Perlot vom Netidee-Projekt Offliner. Dieses will die Demografik dieser Nichtnutzer genauer untersuchen und erheben, was genau diese Menschen an der Internetnutzung hindert.
"Wir könnten auf ökonomische Hürden zumindest hinweisen", meint Perlot. Zudem ist es ein erklärtes Ziel, Empfehlungen zu formulieren, wie diverse Zugangshindernisse reduziert werden können. Im Fall ökonomischer Hürden sei beispielsweise denkbar, geeignete Subventionen vorzuschlagen. Zudem geht es um eine "Bewusstseinsbildung, dass Internet nicht so verbreitet ist, wie man vielleicht glauben würde."
Klotzen statt kleckern
Insgesamt hat Netidee bereits über 80 Projekte gefördert. Mit neun Förderempfängern liegt man im Jubiläumsjahr klar unter dem bisherigen Schnitt. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es prinzipiell besser ist, die Förderbeträge zu fokussieren", erklärt IPA-Stiftungsvorstand Rupert Nagler. Größere Summen für weniger Projekte schaffen einfach mehr Möglichkeiten und bessere Ergebnisse. "Die Öffentlichkeit zu überzeugen, das gelingt nur mit Qualität", betont Nagler.
Genauere Details zu den beiden vorgestellten sowie den sieben anderen Projekten für das Förderjahr 2010 finden sich auf der Netidee-Webseite. Weitere Themen sind unter anderem eine verschlüsselte Online-Festplatte, die Akzeptanz der E-Signatur sowie ein Onlinespiel, um Kindern Datenschutzproblematik vorzuzeigen.
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