Die Zukunft der Logistik

| 22.05.2014

Wirtschaftskammer lud zum Expertentalk „Logistik 2020“ in den Hafen Wien.

Wie sieht die Logistik künftig aus? Welche neuen Aufgaben, welche Herausforderungen warten auf sie? Das waren die Themen der Veranstaltung „Logistik 2020“, zu der die Wirtschaftskammer in den Hafen Wien lud. Die fünf Experten Gerhard Krauser, Opel Wien GmbH, Franz Hölzl, Spar, Alexander Winter, Schenker & CO AG, Answer Lang, Wiener Linien sowie Michael Henke, Fraunhofer IML, versuchten unter der Moderation von TU-Professor Wilfried Sihn Antworten auf die zukünftigen Herausforderungen von Logistik zu finden.

„Kosten zählen, nicht Ökologie“

Für Gerhard Krauser heißt die Revolution Industrie 4.0. Hier kommunizieren alle Produktionsbereiche ständig miteinander und optimieren sich selbst. Gibt es Verzögerungen, Ausfälle oder steht bei einer Maschine ein Werkzeugwechsel an, wird das an das Netzwerk übermittelt, und es werden Alternativen gesucht. Damit benötigt die Industrie 4.0 auch eine Logistik 4.0: „Vom Kunden bis zum Sublieferanten findet eine komplette Synchronisation statt. Mit Nullbeständen wird trotzdem eine ausfallsichere Produktion ermöglicht.“ Franz Hölzl vertrat die provokante These, dass „nur die Kosten zählen, nicht die Ökologie." In Nachhaltigkeit und Umweltschutz werde nur dann investiert, wenn sich die Maßnahmen auch rechnen.

„Ohne Logistikdienstleister geht gar nichts mehr“, meinte hingegen Alexander Winter von DB Schenker. Während Logistiker sich früher nur mit dem Transport von Rampe zu Rampe beschäftigt und Strategiezyklen bis zu 25 Jahre gedauert haben, ist die Logistikwelt heute wesentlich komplexer und vor allem viel kurzlebiger geworden. „Ein klassischer Strategiezyklus kann auch nur mehr einen Monat dauern", sagt Winter. Gleichzeitig greife man oft auch in die Produktion ein: Bei Opel zum Beispiel sei man bei Vorentwicklungen oder der Produktion direkt involviert und steuere Prozesse mit.

„Logistik wird zur besseren Produktion“

Ob die wachsende Stadt im Verkehr erstickt oder die Öffis attraktiv genug bleiben, damit hat sich Answer Lang von den Wiener Linien beschäftigt. Damit die Arbeitskräfte tatsächlich auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, müsse die Qualität stimmen, betonte Lang. Die These von Michael Henke von Fraunhofer IML in Dortmund lässt sich verkürzen auf: „Die Logistik wird sehr viele Aufgaben von der Produktion übernehmen. Logistik wird damit zur besseren Produktion." Beim anschließenden Buffet mit Wiener Schmankerln konnten die Besucher von „Logistik 2020" mit den Vortragenden weiter Gedanken und Meinungen austauschen.

Expertentalk - Logistik 2020 - Fotos G.Langegger

Expertentalk - Logistik 2020 - Fotos G.Langegger
2014-05-20
(30 Fotos)

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