Mit dem Mittelklasse-SUV Grecale und der offenen Version des Supersportlers MC20 hat Maserati in diesem Jahr bereits zwei neue Modelle präsentiert. Und nun folgt bereits der dritte Streich. Die italienische Luxusmarke hat die ersten Details und Fotos vom neuen GranTurismo veröffentlicht.
Dabei zeigt sich, dass beim Design eher Evolution angesagt ist. Bei der Technik und dem Antrieb gibt es jedoch eine Revolution. Denn neben den Verbrennervarianten wird es das schnelle Reisecoupé erstmals auch in einer rein elektrischen Variante geben. Der Stromer wird mit einer Leistung von über 800 PS sogar das neue Flaggschiff der Baureihe.
Maserati GranTurismo 2023 © Maserati
Abmessungen und Design
Der Vorgänger kam 2007 auf den Markt und wurde bis 2019 gebaut – ab 2009 auch als offene Version namens GranCabrio. Eine solche wird es übrigens auch von der neuen Generation geben. Das hat Maserati bereits bestätigt. Vorerst gibt es aber nur Informationen zum Coupé. Dieses ist 4,96 Meter lang, 1,96 Meter breit, 1,35 Meter hoch und bietet einen Radstand von 2,93 Metern. Das Kofferraumvolumen zeigt sich mit 310 Litern (E-Version: 270 Liter) durchaus reisetauglich. Auf den beiden Fondsitzen finden Menschen mit einer Körpergröße von bis zu 1,80 Metern ausreichend Platz vor. Das Design orientiert sich zwar am Vorgänger, dennoch ist der neue GranTurismo sofort als solcher zu erkennen. So gibt es vorne und hinten moderne LED-Scheinwerfer, einen etwas tiefer sitzenden Kühlergrill mit prominent platziertem Dreizack sowie einen massiven aber nicht zu aufdringlichen Heckdiffusor. Maserati beschreibt das Design wie folgt: „Die klassischen Proportionen der Maserati Automobile mit langer Motorhaube und zentraler Karosserie, die von den vier Kotflügeln durchschnitten wird, sind beibehalten. Zudem fällt die Dachlinie dynamisch ab, um die Rundung der C-Säule mit dem ikonischen Dreizack-Logo zu betonen." Zwischen den Verbrennermodellen und der Elektro-Version gibt es übrigens nur marginale Unterschiede.
Maserati GranTurismo 2023 © Maserati
Cockpit
Einen Blick ins Cockpit gewähren die Italiener noch nicht. Dennoch haben sie bereits einige wichtige Details verraten. Hinterm Lenkrad informiert ein digitales 12,3-Zoll-Kombiinstrument über alle fahrrelevanten Daten. Die meisten Funktionen lassen sich über einen 8,8 Zoll großen Touchscreen in der Mittelkonsole steuern. Darüber hinaus gibt es Lenkradtasten, eine Sprachbedienung sowie eine Gestensteuerung. Die Gänge der Achtgang-Automatik werden über Tasten gesteuert. Wie es sich für ein Fahrzeug dieser Klasse gehört, gibt es auf Wunsch auch ein Head-up-Display sowie einen digitalen Rückspiegel. Statt der klassischen Analoguhr setzt Maserati auf eine Art Smartwatch, die zahlreiche Funktionen bieten soll. Genaueres wird jedoch erst später verraten. Volle Konnektivität und eine Armada an Assistenzsysteme rundet die Ausstattung ab.
Maserati GranTurismo 2023 © Maserati
Antriebe
Gesprächsfreudiger zeigen sich die Techniker:innen. Denn über die drei verfügbaren Antriebsvarianten gibt es kaum noch Geheimnisse. Die Verbrenner-Fans werden mit einer abgewandelten Version des aus dem MC20 bekannten Nettuno beglückt. Der 3,0 Liter V6 wird im GranTurismo in zwei Leistungsstufen angeboten: Als Modena mit 360 kW (490 PS)/600 Nm und als Trofeo mit 404 kW (550 PS)/650 Nm. Die Leistung wird immer über eine Achtgang-Automatik an alle vier Räder übertragen. Da das vordere Differential in einer Linie mit dem Motor positioniert ist, konnten das Triebwerk und das Profil des Fahrzeugs abgesenkt werden, wodurch sich eine ideale Massenverteilung ergebe. So gerüstet, sprintet das rund 1,8 Tonnen schwere Coupé in 3,9 bzw. 3,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und ist bis zu 302 bzw. 320 km/h schnell.
Die Elektrovariante namens Folgore (Blitz) bringt zwar rund 400 kg mehr auf die Waage, hat bei der Längsdynamik die Nase dennoch vorne. Ihre insgesamt drei Elektromotoren – einer an der Vorderachse und zwei an der Hinterachse – bringen es zusammen auf 761 PS Systemleistung – übrigens exakt der Wert des Porsche Taycan Turbo S. Noch beeindruckender klingen die 1.350 Newtonmeter maximales Drehmoment. Per Boost-Funktion stehen kurzfristig sogar 829 PS zur Verfügung. Damit katapultiert sich der italienische Blitz in 2,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht ebenfalls eine Spitze von 320 km/h. Hier verzichtet Maserati also auf eine Abreglung zugunsten der Reichweite. Apropos: Die im Boden verbaute 83 kWh Batterie soll den GranTurismo bis zu 450 km (WLTP) weit bringen. Beim Bordnetz gibt es eine weitere Gemeinsamkeit mit dem Taycan – die 800 Volt Technologie. Diese sorgt dafür, dass das Auto mit bis zu 270 kW Ladeleistung aufgeladen werden kann. So kann in fünf Minuten eine Reichweite von 100 Kilometer nachgeladen werden.
Maserati GranTurismo 2023 © Maserati
Verfügbarkeit
Zu den Preisen und zum Marktstart hat sich Maserati noch nicht geäußert. Der neue GranTurismo dürfte wahrscheinlich im Frühjahr 2023 auf den Markt kommen. Dann wird sich auch zeigen, ob die Kund:innen eher zum Verbrenner oder doch zum Stromer greifen werden.
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