Die österreichische Twitter-Sphäre wurde in einer großangelegten Studie von GfK und Universität Wien auf der Basis politischer Inhalte untersucht. Zwischen 14. Jänner und 4. August – also von der Volksbefragung im Jänner bis vor die eigentlich "heiße" Wahlkampfphase – wurden über 185.000 Tweets in Hinblick auf die Nennung der Parlamentsparteien bzw. der jeweiligen Parteivorsitzenden analysiert.
"Twitter von Journalisten, Politikern und politikinteressierten Bürgern genutzt, um innenpolitische Themen zu diskutieren. Es ist eine spannende Teilöffentlichkeit, die eine durchaus relevante Vermittlungsfunktion für das politische System hat", so Axel Maireder, Leiter des Forschungsprojekts TANEP am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien über das Projekt.
Grüne stellen Besonderheit dar
Am häufigsten genannt wurde die ÖVP mit 25,2 Prozent, dann die FPÖ mit 23,2 Prozent und die SPÖ mit 19,3 Prozent. "Häufige Nennungen bedeuten nur, dass die Twitter-Nutzer über diese Partei kommunizieren, unabhängig davon ob dies in einem positiven oder negativen Zusammenhang passiert", betont Maireder. Zudem falle auf, dass das Team Stronach (19 Prozent) besonders rund um TV-Auftritte von Frank Stronach genannt wurde, ergänzt Paul Unterhuber, von der Sozial- und Organisationsforschung der GfK Austria.
Das BZÖ (7,6 Prozent) und die Grünen (5,6 Prozent) werden hingegen relativ selten genannt. "Die Grünen stellen eine Besonderheit dar: einerseits besteht eine große Nähe von Twitter-Usern zur Partei, andererseits wird diese sehr viel seltener genannt als die anderen Parteien. Eine mögliche Erklärung hierfür kann sein, dass den grünen nahestehende Politikinteressierte lieber andere Parteien und deren Performance kommentieren", so Unterhuber. (red)
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