"Bezahlbereitschaft für Online Content ist gegeben"

Fachpublikationen liegen mit 36% Zahlungsbereitschaft weit vorne - Junge zahlen eher.

Die zweite Welle des IAB Trendmonitors in Kooperation mit INTEGRAL befasste sich mit der Bezahlbereitschaft der österreichischen Onlineuserschaft. Das Ergebnis: Für exklusive Fachpublikationen würde am ehesten Geld ausgegeben. Bei allgemeinen Nachrichten ist die Gratiskultur sehr stark ausgeprägt. Bei ausführlichen Veröffentlichungen zu speziellen Themen, über die normalerweise nicht oder nur oberflächlich berichtet wird (z.B. Wissenschaft, Technik, Wirtschaft), liegt die Zahlungsbereitschaft signifikant höher als für die anderen drei abgefragten Contentkategorien Unterhaltung und Spiele, Service Seiten (z.B. Soziale Netzwerke) und allgemeine Nachrichten. Fünf Prozent der Befragten würden ganz sicher für exklusives Fachwissen bezahlen. Ein weiteres knappes Drittel gibt an „eher schon“ bereit zu sein, Geld dafür auszugeben.

Jüngeren Menschen ist der Wert von Online Content stärker bewusst. Die höchste Bereitschaft für Fachpublikationen zu bezahlen hat die Gruppe der 18-29 jährigen, die zu knapp der Hälfte zahlungsbereit sind. In den Sinus Milieus der Performer und der Postmateriellen liegt der Wert hier sogar auf 52% und 57%. Für Spiele und Unterhaltung, Service Seiten und Allgemeine Nachrichten gibt es nur einen Anteil von drei Prozent der Befragten, die ganz sicher in die Tasche greifen würden. Immerhin noch 14% würden für ein attraktives Unterhaltungsangebot und Spiele eher schon Geld ausgeben.

Trend Bezahlschranke?

In den USA geht der Trend bereits immer mehr in Richtung Bezahlschranke. In Österreich und Deutschland dagegen setzt die Mehrheit der Verlagshäuser weiterhin auf werbefinanzierte Erlösmodelle für ihre Internetangebote. Das wird durch den zunehmenden Einsatz von Ad Blockern gefährdet. Der IAB/Integral Trendmonitor fragte daher auch nach der Bereitschaft, für den Genuss von Gratiscontent auf Adblocker zu verzichten. Diese liegt naturgemäß deutlich höher, als die in die Geldbörse zu greifen. Ein Fünftel gibt an, bei allgemeinen Nachrichten sicher auf Adblocker verzichten zu wollen. Mit den „eher schon“ Angaben steigt der Anteil sogar auf knapp die Hälfte. Studienautorin Sandra Cerny von Integral warnt jedoch vor zu optimistischer Interpretation dieser Ergebnisse: „Da die Werbeblockade nicht durchwegs die Standardeinstellung ist, ist das tatsächliche Potenzial der zusätzlichen Werbe-Empfänger natürlich geringer.“ (red)

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