Tourismus ist "Airbag" der Leistungsbilanz.

Österreich zählt trotz Krise zu den stabilsten Ländern des Euroraums. 

Österreich hat sogar im schwachen Wirtschaftsumfeld des Vorjahrs einen Leistungsbilanzüberschuss verbuchen können. Das Plus fiel laut Oesterreichischer Nationalbank (OeNB) mit 5,5 Milliarden Euro oder 1,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2012 noch höher aus als im Jahr davor (+ 4,1 Milliarden Euro).  2012 wurden die jahrzehntelang gewachsenen Finanzschulden im Ausland per saldo vollständig abgebaut. Erstmals seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen der Notenbanker habe Österreich Ende 2012 sogar eine geringe Nettoforderung von 1,5 Mrd. Euro aufgewiesen. Damit war auch die Einkommensbilanz mit dem Ausland praktisch ausgeglichen.

Zuwächse im Tourismus

Robust entwickelten sich sowohl der Transithandel als auch technische Dienstleistungen. Kaufmännische Leistungen, wie die Unternehmensberatung sowie Werbung und Marktforschung, konnten sich von den Nachfragerückgängen der letzten Jahre erholen. Im Jahr 2012 war aber der Tourismus mit einem Plus von 6,8 Mrd. Euro einmal mehr ein entscheidender Erfolgsfaktor für dieses herausragende Ergebnis. "Die österreichische Tourismusindustrie verzeichnete in den vergangenen Jahren trotz der Krise respektable Zuwächse. Mit den Ergebnissen beweist der Tourismus erneut, dass er mit seinem maßgeblichen Anteil an der Leistungsbilanz eine richtige 'Airbag- Funktion' wahrnimmt", kommentiert Hans Schenner, Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich.

Stütze der heimischen Außenwirtschaft

Erneut war der Reiseverkehr mit einem Einnahmenüberschuss von 6,8 Mrd. Euro eine wesentliche Stütze der heimischen Außenwirtschaft. Konkret haben im Jahr 2012 ausländische Gäste in Österreich um 6,8 Mrd. Euro mehr für ihren Urlaub ausgegeben (14,7 Mrd. Euro) als Österreicher im Ausland (7,9 Mrd. Euro). Wie wichtig dieses Ergebnis für die österreichische Leistungsbilanz ist sieht man am Ergebnis der Güterbilanz. Den österreichischen Güterexporten von 125,8 Mrd. Euro standen 2012 Importe von 132,7 Mrd. Euro gegenüber, somit ein Minus von 6,9 Mrd. Euro. Dies entspricht ca. dem Reiseverkehrsüberschuss von 6,8 Mrd. Euro. Damit konnte der österreichische Tourismus wieder einen wesentlichen Beitrag zum Ausgleich dieses Defizits leisten. (red)

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