Augmented Reality
AR-Headset ermöglicht es, Kaffee mit den Füßen zu bestellen

Forschende einer kanadischen Universität haben eine Software entwickelt, die bestimmte Fußbewegungen als Eingabebefehle interpretiert. Somit können beispielsweise Kaffeemaschinen angesteuert oder Anrufe angenommen werden.

Kaffee bestellen per Fußbewegung – was nach Science-Fiction klingt, hat der Informatiker Daniel Vogel von der kanadischen University of Waterloo Wirklichkeit werden lassen. Mithilfe einer von ihm entwickelten Software können bestimmte Schritte und Bewegungen während des Gehens als Befehle für ein Gerät interpretiert werden. Alles, was dafür nötig ist, ist ein AR-Headset, das die Fußgesten erkennt und die gewünschte Bestellung ausführt.

Kontrolle per Fußsteuerung

"Es gibt eine lange Geschichte der Verwendung von Füßen zur Steuerung von Maschinen", erläutert Informatiker Ching-Yi Tsai von der Princeton University, der zeitweise als Gastwissenschaftler in Waterloo gearbeitet hat, und nennt als wohl bekanntestes Beispiel die Pedale im Auto. "Aber es wurde bisher nur sehr wenig darüber geforscht, Fußbewegungen als Eingabebefehle für ein Gerät zu verwenden", ergänzt der Forscher.

Gemeinsam mit Vogel hat er das nun nachgeholt: Die beiden Informatiker gewannen 22 Freiwillige, um verschiedene Fußbewegungen auf ihre Eignung als Steuerbefehle zu testen. Die Teilnehmer bewerteten die Gesten nach Kriterien wie Durchführbarkeit, Kompatibilität mit normalem Gehen und gesellschaftlicher Akzeptanz. Dabei lag der Fokus darauf, die Fußgesten so unauffällig wie möglich zu gestalten. "Wir wollten nicht, dass sich die Benutzer:innen wie jemand aus Monty Pythons Ministerium für alberne Gehweisen fühlen", so Vogel.

Vielfältig einsetzbar

Am Ende wurden sieben geeignete Fußbewegungen identifiziert. Die Testpersonen setzten diese ein, um Funktionen wie das Steuern eines Musik-Players, das Bestellen von Kaffee oder das Annehmen von Anrufen auszuführen. Dabei erreichte die Software eine beeindruckende Erkennungsquote von 92 Prozent. "Wir sind noch nicht an einem Punkt angelangt, an dem AR-Headsets weitverbreitet sind. Aber unsere Entwicklung zeigt, dass diese Eingabemöglichkeit, wenn diese Headsets Standard sind, sehr gefragt sein wird", betont Tsai abschließend.

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