Das traditionelle Bergiselspringen im Zuge der Vierschanzentournee bot heuer nicht nur sportliche Höchstleistungen, sondern auch den Rahmen für Zukunftsvisionen: Tirols Tourismuslandesrat Mario Gerber und Karin Seiler, Geschäftsführerin der Tirol Werbung, luden Touristiker:innen im Anschluss an das Sportevent zum Neujahrsausblick ins Urichhaus ein und präsentierten die zentralen Weichenstellungen für Tirol im neuen Jahr.
Angespannte Ertragslage erfordert stabile Rahmenbedingungen
"Trotz massiver Herausforderungen wie der Wirtschaftskrise auf unserem wichtigsten Herkunftsmarkt Deutschland ist die Wintersaison erfolgreich angelaufen. Die Buchungslage über die Weihnachtsfeiertage war sehr gut und auch der Ausblick für die weitere Saison stimmt optimistisch", freute sich Tourismuslandesrat Mario Gerber und gab dennoch zu bedenken, dass es gleichzeitig auch Entlastungen für die Betriebe brauche. "Die deutlich gestiegenen Kosten bei Wareneinsatz, Energie und Löhnen wirken weiterhin massiv und lassen sich in vielen Fällen nicht auf die Preise umlegen. Da bleibt unterm Strich zu wenig übrig, die Ertragslage ist angespannt." Vor diesem Hintergrund seien, so der Tourismuslandesrat, klare und stabile Rahmenbedingungen vonnöten – nicht zuletzt bräuchten die heimischen Unternehmen und Tourismusbetriebe Planungssicherheit, was insbesondere das Saisonierkontingent betreffe. "Es kann nicht sein, dass die Betriebe erst im letzten Moment die entscheidenden Informationen bekommen", meint der Tourismuslandesrat und versprach, sich daher persönlich für ein vernünftiges Ergebnis im Rahmen der Regierungsverhandlungen einzusetzen.
Fokus auf Einheimischentarife
Ganz oben auf seiner Agenda stehen heuer zudem die Einheimischentarife, betonte Gerber. Bereits im September des vergangenen Jahres hatte er das Thema erfolgreich in die Konferenz der österreichischen Landestourismus-Referenten eingebracht, wo es einstimmige Unterstützung fand. "Unsere Forderung ist klar: Wir wollen die Einheimischentarife erhalten. Und dafür werde ich kämpfen. Denn unsere Bevölkerung muss auch die Belastung tragen, die der Tourismus da und dort in Spitzenzeiten auslöst. Einheimischentarife helfen, die Tourismusakzeptanz langfristig abzusichern und unsere Branche zukunftsfähig weiterzuentwickeln." Diese Tarife zu kippen, wäre eine "grobe politische Dummheit", meinte der Tiroler Tourismuslandesrat, weswegen er die künftige Regierung dazu aufforderte, hier geschlossen zu handeln, ein klares Bekenntnis zu diesen Tarifen abzulegen und auf EU-Ebene dafür rechtlich abgesicherte Rahmenbedingungen sicherzustellen. Wenn notwendig, müsse ihm zufolge eine Ausnahme für Einheimischentarife geschaffen werden. Und auch an der 2024 beschlossenen Tourismusfinanzierung will Gerber festhalten: "Hier wird es keine Reform durch die Hintertür geben", versicherte er.
Neues Preis- und Buchungsmonitoring positioniert Tirol als weltweiten Vorreiter
Karin Seiler, Geschäftsführerin der Tirol Werbung, blickt trotz der vielfältigen Herausforderungen im Jahr 2025 zuversichtlich nach vorne. Sie sei überzeugt, dass die Tirol Werbung bestens für die kommenden Aufgaben gerüstet ist – etwa dank des neuen, weltweit einzigartigen Preis- und Buchungsmonitorings, das aktuell von den Tiroler Tourismusverbänden getestet wird (LEADERSNET berichtete). Dieses System, das in Zusammenarbeit mit HQ Revenue entwickelt wurde, soll tagesgenaue Vorhersagen zu Nachfrage, Auslastung und Preisentwicklungen in Echtzeit liefern. "Damit können Regionen präzise planen und maßgeschneiderte Angebote sowie Veranstaltungen entwickeln und somit Gästeströme entzerren. Zudem ist es möglich, die notwendige Infrastruktur wie unter anderem Ski- oder Wanderbusse gemäß dem konkreten Bedarf bereitzustellen." Weiters können Betriebe mit diesem System ihre Preise an die jeweilige Nachfrage anpassen, wodurch eine höhere Preisdurchsetzung und Wertschöpfung für die Betriebe ermöglicht werden soll.
Tiroler Spitzenrestaurants als internationales Aushängeschild
Ein Highlight der kommenden Wochen ist zudem der neue Guide Michelin, der am 21. Jänner wieder nach ganz Österreich – und damit auch nach Tirol – zurückkehrt. An diesem Tag werden die neuen Sternebewertungen der Restaurants bekanntgegeben. Seiler freue sich, dass die "besonders hohe Dichte an Spitzenrestaurants", die Tirol aufweise, sowie deren Leistungen dank des Guide Michelin wieder auf einer globalen Bühne sichtbar werden. "Unsere Sterne-Restaurants werden wir insbesondere für die internationale Kommunikation nutzen", erläuterte die Tirol Werbung Geschäftsführerin. Besonders erfreut zeigte sie sich darüber, dass die Tirol Werbung als ein wesentlicher Partner dazu beigetragen habe, den Guide Michelin wieder ins Land zu bringen.
Ski-WM im Zeichen der Partnerschaft
Ein besonders wichtiger Tourismusfaktor seien in der heurigen Wintersaison aber vor allem die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Saalbach, die im Feber über die Bühne gehen. "Die Veranstaltung bei den Nachbarn in Salzburg steht für uns ganz im Zeichen der Partnerschaft", erläuterte Seiler. Statt des bei derartigen Anlässen üblichen "TirolBerg" wird es bei dieser Gelegenheit ein "Home of Snow" geben. Unter der Leitung des ÖSV vereint diese Plattform die Partner Tirol Werbung, den WM-Ort Saalbach und Salzburger Land Tourismus unter einem gemeinsamen Dach. "Der Wintersport steht vor großen Herausforderungen, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Mit dem Home of Snow setzen wir zusammen ein Zeichen für die Zukunftsfähigkeit des Wintersports", so die Tirol Werbung Geschäftsführerin, die sich zudem erfreut darüber zeigte, dass in Saalbach gemeinsam mit der Tirol Werbung auch die Tourismusverbände St. Anton am Arlberg, Ötztal Tourismus und Innsbruck Tourismus – und somit drei langjährige, treue WM-Partner – mit dabei sind.
www.tirolwerbung.at
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