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Luxus boomt: Immobilien im High-End-Segment europaweit auf Rekordkurs

| Redaktion 
| 25.11.2024

Exklusive Adressen wie die Via Monte Napoleone in Mailand oder Wiens Hotspots Kohlmarkt und Graben setzen neue Maßstäbe bei Mieten und Renditen – angetrieben von internationaler Klientel und "High Net Worth Individuals".

Während sich viele Segmente der Immobilienwirtschaft langsam von schwierigen Jahren erholen, erlebt das Luxussegment einen ungebrochenen Boom. Top-Lagen für Einzelhandel und Hotels im Premiumbereich verzeichnen seit Jahren deutlich stärkere Preissteigerungen als der Massenmarkt oder klassische Konsumlagen.

Ein zentraler Treiber dieses Wachstums ist die zunehmende Zahl wohlhabender Menschen. Laut dem UBS Global Wealth Report 2024 gibt es weltweit bereits über 58 Millionen Menschen mit einem Nettovermögen von mehr als einer Million US-Dollar – Tendenz weiter steigend. In Österreich wuchs die Zahl der sogenannten "High Net Worth Individuals" (HNWI) zwischen 2018 und 2023 um bemerkenswerte 22,5 Prozent, während die Gesamtbevölkerung im gleichen Zeitraum lediglich um 3,4 Prozent zulegte.

Dieser Trend spiegelt sich auch in den Kursrenditen wider: Luxusmarken schnitten in den letzten Jahren konstant besser ab als der Stoxx Europe, auch wenn die Aktienkurse 2024 leicht nachgaben. Besonders bemerkenswert ist die Performance im Immobilienbereich, wie der aktuelle CBRE Luxury Real Estate Report 2024 zeigt. Während institutionelle Investoren aufgrund gestiegener Zinsen vermehrt verkaufen, greifen vermögende Eigennutzer oder Family Offices bei den besten Adressen Europas zu – und das zu vergleichsweise attraktiven Preisen.

Luxusmarken sichern Top-Immobilien

Ein eindrucksvolles Beispiel ist der Verkauf einer Immobilie in der Via Monte Napoleone 8 in Mailand: Für 1,3 Milliarden Euro wechselte das Gebäude vom Vermögensverwalter Blackstone zum Luxusgüterkonzern Kering. "Luxuseinzelhändler sichern sich zunehmend erstklassige Standorte für ihre Flagship-Stores", erklärt Walter Wölfler, Head of Agency & Sector Retail Austria bei CBRE. In Wien sei diese Strategie großer Handelsketten, auch Eigentum zu erwerben, bisher allerdings noch nicht umgesetzt.

Wenige hochkarätige Adressen hierzulande

In Österreich ist das Angebot an geeigneten Standorten für Luxusmarken begrenzt. Während Händler im Massenmarkt auf zahlreiche Optionen wie Einkaufsstraßen, Shopping-Center oder Fachmarktzentren zurückgreifen können, konzentriert sich der Luxusbereich auf wenige hochkarätige Adressen. Diese Exklusivität hat die Mieten in Premiumlagen deutlich stärker steigen lassen als im Massenmarkt. "In Wien beträgt das Verhältnis der Spitzenmiete zwischen Luxus- und Massenmarkt derzeit etwa das 2,6-fache – ähnlich wie in Paris oder Mailand", so Wölfler.

Im Herzen Wiens gelten der Kohlmarkt und der Graben als Hotspots des Luxus. Die Branchenstruktur am Kohlmarkt ist stabil, und Nachbesetzungen erfolgen meist innerhalb des gleichen Segments. In den letzten Jahren haben jedoch Flaggschiff-Stores großer Marken wie Louis Vuitton, Hermès oder Yves Saint Laurent ihren Flächenbedarf erhöht, wodurch sich das Luxusangebot zunehmend vom Kohlmarkt in Richtung Graben ausweitet. Im Gegensatz zu "konsumigeren" Einkaufsstraßen wie der Mariahilfer Straße ist die Kundschaft hier internationaler und die Kaufkraft entsprechend höher.

"Europäische Luxusstraßen haben zwar geringere Besucherfrequenzen, doch die Kaufkraft der Kundschaft und die dadurch erzielten Durchschnittsumsätze pro Einkauf sind hier deutlich höher", erklärt Wölfler. Der Tourismus spielt dabei eine zentrale Rolle: Weiterhin werden neue Besucherrekorde erwartet, die den Luxusstandorten im Handel zusätzlichen Rückenwind verleihen.

www.cbre.com

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