Im Oktober 2024 bestimmte vor allem die Frage, wer mit wem kann, das APA-Comm Politik-Ranking, das mit 1.353 Beiträgen erneut von FPÖ-Chef Herbert Kickl angeführt wird. Hinter ihm folgen in der gleichen Reihenfolge wie bereits im Monat zuvor Karl Nehammer (ÖVP) mit 1.049 und Andreas Babler (SPÖ) mit 809 Beiträgen.
Medienpräsenz wurde ausgebaut
Der FPÖ-Chef konnte seine Medienpräsenz in 13 österreichischen Tageszeitungen ausbauen (+7 Prozent), während Nehammer und Babler gegenüber September Rückgänge verzeichnen (-12,5 Prozent bzw. -14,4 Prozent). Bundespräsident Alexander Van der Bellen findet sich mit 680 Beiträgen auf dem vierten Rang, der damit im Vergleich zum Vormonat um sieben Plätze aufrückt. Werner Kogler landet mit 324 Beiträgen auf Platz fünf. Den deutlichsten Anstieg von Berichterstattung verzeichnet Walter Rosenkranz, der im Ranking um 241 Plätze aufsteigt und auf Platz sieben in die Top-20 einzieht.
Koalition ausgeschlossen
Herbert Kickl betonte aufgrund des Wahlergebnisses seinen Anspruch auf das Kanzleramt. Die Idee einer Koalition aus ÖVP und SPÖ kritisierte der FPÖ-Bundesparteiobmann als "fatales Signal an die Wähler:innen".
ÖVP-Chef und Bundeskanzler Nehammer betonte nach dem Regierungsbildungsauftrag durch Bundespräsident Van der Bellen, dass es kein "Weiter wie bisher" geben werde und hob die Notwendigkeit von Reformen hervor. Eine Koalition mit der FPÖ unter Kickls Führung sei laut Nehammer ausgeschlossen. Er werde nicht den "Steigbügelhalter für Herbert Kickl" machen, der u.a. eine Gefahr für die innere Sicherheit darstelle. Der Kanzler zeigte sich offen für Gespräche mit SPÖ und NEOS.
Auch Andreas Babler sprach sich gegen eine Koalition mit der FPÖ aus. Als Gründe führte der SPÖ-Chef enge Kontakte der FPÖ zu Rechtsextremen, das Rütteln an Menschenrechten sowie ein rückwärtsgewandtes Frauenbild an. Er zeigte sich offen für Gespräche mit der ÖVP und eine Dreierkoalition mit NEOS oder Grünen, um eine stabile Mehrheit zu gewährleisten.
Politik-Ranking © APA-PictureDesk
Vizekanzler Kogler von den Grünen erklärte, dass seine Partei bereit sei, eine gewichtige Rolle bei den anstehenden Sondierungen zur Regierungsbildung zu spielen und konstruktiv an Verhandlungen teilzunehmen. NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger (Platz neun) betonte die Rolle der NEOS als Reformkraft und ihre Bereitschaft, zukunftsorientiert in entsprechende Gespräche zu gehen.
Bundespräsident mit zentraler Rolle
Alexander Van der Bellen, der den vierten Platz belegte, wurde eine zentrale Rolle in der Suche nach möglichen Regierungsmehrheiten zuteil, der den Regierungsauftrag nicht an die stimmenstärkste Partei erteilte, sondern die Parteichefs von FPÖ, ÖVP und SPÖ zunächst zu weiteren Gesprächen aufforderte. Laut dem Bundespräsidenten war der Grund dafür, dass keine der Parteien mit dem Wahlsieger FPÖ unter Kickl koalieren wolle. Er forderte deshalb von den Parteichefs, "verlässlich zu klären, welche Zusammenarbeit vorstellbar wäre", und betraute nach deren Berichten den bisherigen Kanzler und ÖVP-Parteichef Nehammer mit der Bildung einer neuen Regierung.
Stärkster Anstieg
Der ehemalige Volksanwalt Walter Rosenkranz verzeichnete den stärksten Anstieg hinsichtlich seiner Medienpräsenz, der von Platz 248 im September auf Platz sieben im Oktober vorrückte. Für Berichterstattung sorgten seine Wahl zum ersten Nationalratspräsidenten sowie sein Empfang des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán als ersten internationalen Gast in seiner neuen Rolle.
Die Top-20 im Überblick sehen Sie hier.
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