In Schleswig-Holstein

Deutscher mit 1.700 Briefen vom Finanzamt überflutet

Viele kennen den Moment: Man öffnet den Briefkasten und findet darin einen Brief vom Finanzamt. Selbst dann, wenn man sich keiner Schuld bewusst ist, rutscht einem da gut und gerne schon einmal das Herz in die Hose. Wie sich da wohl jüngst ein Mann aus Quickborn im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein gefühlt haben muss, als der Postbote ihm ganze zehn gelbe Kisten, vollgefüllt mit Finanzamt-Briefen, überreichte – 1.700 Briefe an der Zahl, allesamt identisch und an den verdutzten Mann adressiert. Der Grund: ein "technischer Fehler".

Zeitschleife dank Zeitumstellung

Kurz bevor die Briefe das Haus des Steuerpflichtigen überfluteten – eine Vorstellung, die einen an die berühmte Szene aus dem ersten Teil der "Harry Potter"-Reihe erinnern mag –, hatte der Mann beim Finanzamt den Zugang zum Onlinesteuerportal Elster beantragt. Die Bearbeitung derartiger Zugangsanträge erfolgt "bundesweit einheitlich vollautomatisiert", wie eine Sprecherin des Landesfinanzministeriums in Kiel mitteilte. So auch in der Nacht auf den 27. Oktober.

Und genau hier schlich sich der Wurm ein: Das System verarbeitete den Antrag nämlich während der Zeitumstellung. Während die Zeit also von drei auf zwei Uhr nachts zurückgestellt wurde, nahm sich der Computer den Antrag des Mannes immer wieder vor, wie in einer Zeitschleife gefangen. Und da die Elster-Zugangsdaten nach erfolgreicher Bearbeitung üblicherweise per Brief versandt werden, erhielt der Mann in weiterer Folge 1.700 Briefe per Post. Und so musste er zehn Postkisten entgegennehmen.

Gutes Brennmaterial

Inzwischen habe das Finanzministerium mit dem Empfänger Kontakt aufgenommen und um Entschuldigung gebeten, so die Sprecherin. Überdies habe man dem Steuerpflichtigen angeboten, die Kisten abzuholen und die Briefe zu vernichten. Dies lehnte der Mann jedoch ab. Mit dem Papier will er nämlich seine Holzpelletheizung befeuern.