Umfrage der WKW
So beliebt ist die Gansl bei den Wienern

| Larissa Bilovits 
| 27.10.2024

Es ist wieder Gansl-Zeit! Eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftskammer Wien zeigt, dass bei vier von fünf Wiener:innen im Herbst eine knusprige Gansl auf den Teller kommt. Aber auch für die Wirt:innen ist der Brauchtum ein wichtiger Umsatzfaktor.

Rund um den 11. November, wenn die Tage kürzer und die Abende gemütlicher werden, zieht ein verführerischer Duft durch die Wirtshäuser und Küchen Österreichs: es ist Gansl-Zeit! Das Gansl-Essen zur Martinizeit ist eine herbstliche Tradition, die das Zusammenkommen, die Gemütlichkeit und das Genießen zelebriert. Eine knusprige Gans auf dem Tisch soll an die Legende des heiligen Martin erinnern, der sich einst in einem Gänsestall versteckte, nur um durch das laute Geschnatter seiner gefiederten Begleiter entdeckt zu werden. Auch heute noch laden zahlreiche Wirt:innen in ganz Österreich zum traditionellen Gansl-Essen, so etwa jüngst Rosi Schipflinger (LEADERSNET berichtete). Doch wie beliebt ist die Gansl heute noch im urbanen Wien? Die Wirtschaftskammer Wien (WKW) fragte bei den Wiener:innen nach, ob und wie sie den Brauchtum immer noch leben, sowie bei den Gastronom:innen, wie wichtig die Gansl-Zeit für ihr Geschäft ist.

82 Prozent genießen jährlich Gansln

"Das Martinigansl ist ja weit mehr als nur die Speise selbst", weiß Peter Dobcak, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer Wien. "Sie ist der Inbegriff von Gemütlichkeit und Beisammensein. Mit Familie oder Freunden bei einem gemeinsamen Abendessen – und das in den allermeisten Fällen beim Profi im Gasthaus."

Letzteres bestätigt auch die aktuelle Umfrage der Wirtschaftskammer Wien: Demnach haben im vergangenen Jahr rund 40 Prozent der Wiener:innen eine Martinigansl genossen, weitere 42 Prozent sogar mehr als nur eines. Nur bei 18 Prozent kam keine Gans auf den Tisch. Heuer gehe man von einem ähnlichen Erfolg aus, so Dobcak.

Für Wirt:innen wichtiger Umsatzfaktor

Aber auch die Wiener Wirt:innen wurden befragt, was der Brauchtum für sie und ihren Betrieb bedeutet. So blicken rund 70 Prozent optimistisch auf die beginnende Gansl-Zeit, wobei jede:r Dritte sogar angibt, dass damit die umsatzstärkste Zeit im Jahr ansteht. Für weitere 50 Prozent sind die Martinigänse zwar eine essenzielle Einnahmequelle, aber nicht die wichtigste im Jahr.

"Egal, wie viel sie aber zum Umsatz beitragen, für alle Wirt:innen bedeutet die Gansl-Zeit einen enormen Aufwand, von der Vorbereitung und Planung bis die knusprigen Keulen dann schlussendlich am Teller sind. Und das zusätzlich zum normalen Tagesgeschäft. Deshalb sollten wir den Gastronom:innen auch danken, dass sie diese Tradition aufrechterhalten und mit Leben erfüllen. Das ist nicht selbstverständlich", so der Fachgruppenobmann.

www.wko.at/wien

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