Arbeitsmarkt-Kompass
Das sind die Prioritäten der Österreicher bei der Jobsuche

| Redaktion 
| 22.10.2024

Der Arbeitsmarkt-Kompass von Marketagent und Leitbetriebe Austria liefert eine Längsschnittuntersuchung zu Trends und Entwicklungen am Arbeitsmarkt

Am Dienstag wurde der neueste Arbeitsmarkt-Kompass für das dritte Quartal 2024 von Marketagent und Leitbetriebe Austria präsentiert. In der neuesten Auflage zeigen die Marktforscher:innen aus Baden und die Exzellenzplattform, was die heimischen Erwerbstätigen bewegt und worauf sie im Berufsleben Wert legen. Das Ergebnis zeigt, dass die Zufriedenheit der heimischen Beschäftigten stabil hoch ist, sich die Arbeitgeberseite aber nicht darauf ausruhen sollte, denn die Arbeitnehmer:innen fühlen sich weiterhin in einer guten Ausgangsposition am Jobmarkt (für die Umfragedetails siehe Infobox).

Arbeitszufriedenheit hoch

84 Prozent der heimischen Erwerbstätigen sind mit ihrem aktuellen Job eher bis sehr zufrieden. 65 Prozent denken, dass es für sie sehr oder eher leicht wäre, eine neue Stelle zu bekommen. 33 Prozent haben einen konkreten Wunsch für eine Job-Veränderung. Im Speziellen hoch ist die Wechselbereitschaft bei den jüngsten Arbeitnehmer:innen ausgeprägt: In der Generation Z ist fast jede:r Zweite bereit für etwas Neues (45 Prozent).

"Es ist bemerkenswert, dass trotz der Zuspitzung der Lage am Arbeitsmarkt und der weiterhin hohen Jobzufriedenheit die Wechselbereitschaft der Arbeitnehmer:innen in Österreich unverändert stark bleibt. Dies zeigt, dass sich der Arbeitsmarkt in einem dynamischen Wandel befindet und viele Menschen offen für neue berufliche Chancen und Herausforderungen sind", sagt Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.

Bevorzugter Home-Office-Anteil in Prozent (Mittelwert) © Marketagent/ Leitbetriebe Austria

Weiterhin hoch sind die Erwartungen an eine Gehaltserhöhung bei einem Jobwechsel, im Wellenvergleich wird jedoch ein leichter Rückgang erkennbar. Im Schnitt würden sich die heimischen Beschäftigten durch einen Arbeitgeberwechsel 26,7 Prozent mehr Lohn erhoffen. Vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei rund 29 Prozent. Hier zeigt sich auch ein deutlicher Generationsunterschied. Je jünger die Befragten, umso höher das von ihnen gewünschte Plus bei einem Wechsel (Generation Z: 33 Prozent; Babyboomer: 22 Prozent).

Gutes Gehalt ein Muss, flexible Arbeitsmodelle gefragt

Das Top-Kriterium bei der Jobsuche ist mit 62 Prozent das gute Gehalt. Die faire Bezahlung führt seit Erhebungsbeginn das Ranking klar als Nummer eins an. Auf Platz zwei folgt das Arbeitsklima. Das spannende ist, dass dieser zwischenmenschliche Faktor für die Generation Z (47 Prozent) deutlich weniger wichtig ist als den älteren Beschäftigten (z. B. Generation X: 60 Prozent).

Was sich die Arbeitgeber:innen ebenfalls wünschen ist die Flexibilität, sowohl bei der Arbeitszeit als auch beim -ort. Das optimale Wochenpensum wird seit Erhebungsbeginn der Langzeitstudie stabil bei durchschnittlich 33 Stunden festgemacht. Der bevorzugte Home-Office-Anteil jener, die theoretisch die Möglichkeit dazu haben, liegt im Schnitt bei 38 Prozent. Dieser Wert weist ebenfalls eine hohe Stabilität über die letzten Erhebungsmonate auf, was darauf hindeuten soll, dass es sich hier um keinen kurzfristigen Trend, sondern um eine nachhaltige Entwicklung handelt.

Prioritäten bei der Jobsuche © Marketagent/ Leitbetriebe Austria

Laut der Umfrage zeigt sich auch, dass die immer wieder heiß diskutierte 4-Tage-Woche für die heimischen Befragten bei der Jobsuche keine Top-Priorität hat. Die Ergebnisse lassen aber erkennen, dass das komprimierte Arbeitszeitmodell bei den Millennials und der Generation X im Vergleich deutlich stärker gefragt wäre. Ein spannendes Spezifikum der beiden Generationen, die ein wichtiges Rückgrat des Arbeitsmarktes bilden.

"Ein attraktives Gehalt bleibt das entscheidende Kriterium bei der Jobsuche, während ein gutes Arbeitsklima und flexible Arbeitsmodelle wie Home-Office weiterhin stark gefragt sind. Durch ganzheitliches Leadership können Unternehmen diese Trends aktiv mitgestalten und die besten Talente langfristig für sich gewinnen. Der Arbeitsmarkt-Kompass hilft Leitbetrieben, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gezielt darauf zu reagieren", sagt Monica Rintersbacher, Geschäftsführerin der Leitbetriebe Austria.

Einfachheit einen Job zu bekommen Branchen im Detail © MarketagentLeitbetriebe Austria

"Work hard, play hard"

60 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung können sich mit der Philosophie "Hart arbeiten, gut leben" identifizieren. Vor allem stark ist dieser Gedanke in den durch körperliche Arbeit geprägten Branchen Bau mit 74 Prozent und Industrie mit 68 Prozent ausgeprägt. Überstunden sind für viele Arbeitnehmer:innen ein zweischneidiges Schwert. Fast 9 von 10 sind bereit, Mehrarbeit zu leisten, wenn diese fair vergütet wird (86 Prozent). Dennoch gibt es eine klare Mehrheit, die fordert, dass Überstunden nicht an der Tagesordnung stehen sollten (84 Prozent) bzw. besser reguliert und kontrolliert werden sollten (68 Prozent).

www.leitbetriebe.at

www.marketagent.com

Arbeitsmarkt-Kompass

Auftraggeber: Eigenstudie in Kooperation mit Leitbetriebe Austria
Methode: Mobile Research Tool via Smartphone App
Erhebungszeitraum: 1.7.2024 – 30.9.2024
Sample-Größe: n = 941 Netto-Interviews
Kernzielgruppe: Unselbständig Berufstätige im Alter zwischen 18 und 69 Jahren aus Österreich
Quotensteuerung: Sample repräsentativ für die erwerbstätige Bevölkerung I gewichtet nach Daten des Mikrozensus 2023

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Arbeitsmarkt-Kompass

Auftraggeber: Eigenstudie in Kooperation mit Leitbetriebe Austria
Methode: Mobile Research Tool via Smartphone App
Erhebungszeitraum: 1.7.2024 – 30.9.2024
Sample-Größe: n = 941 Netto-Interviews
Kernzielgruppe: Unselbständig Berufstätige im Alter zwischen 18 und 69 Jahren aus Österreich
Quotensteuerung: Sample repräsentativ für die erwerbstätige Bevölkerung I gewichtet nach Daten des Mikrozensus 2023

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