Traditionsbetrieb insolvent

Millionenpleite eines bekannten Autohändlers

Dass die Automobilbranche aktuell mit vielen Herausforderungen (teure Transformation, E-Auto-Flaute, allgemeine Kaufzurückhaltung, gestiegene Rohstoff- & Energiepreise, etc.) kämpft, ist weitläufig bekannt. Meistens beschränken sich die Berichte dabei auf die Hersteller oder deren Zulieferer. Doch natürlich bekommt auch der Fahrzeughandel die Auswirkungen zu spüren, wie ein aktuelles Beispiel zeigt.

Wie der KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilten, hat die Seifried United Auto GmbH beim Landesgericht Wels ein Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beantragt hat. Bei dem Unternehmen mit Sitz in Grieskirchen handelt es sich um ein Autohaus, dass auch außerhalb Oberösterreichs durchaus bekannt ist. Kein Wunder, schließlich besteht die Firma Seifried seit rund 50 Jahren. Die Hauptgeschäftsbereiche sind Neuwagenhandel der Marke Hyundai, der Gebrauchtwagenfahrzeughandel, Werkstatt, Spenglerei und Lackiererei. 

Laut Vermögensverzeichnis bestehen Verbindlichkeiten im Umfang von rund 3,2 Millionen Euro, denen Aktiva in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro gegenüberstehen. Von der Insolvenz sind 53 Gläubiger:innen sowie neun Dienstnehmer:innen betroffen.

Insolvenzursachen

Die Ursachen für die Insolvenz liegen dem Autohaus zufolge u.a. in hohen Kosten für eine Expansion nach Wels, die nicht die gewünschte Umsatzsteigerung brachte. Dieser Standort wurde wieder geschlossen. Zudem hätten hohe Energie- und Lohnkosten nicht in vollem Umfang an die Kund:innen weitergegeben werden können. Weiters heißt es im Insolvenzantrag, dass die anfänglich steigende Nachfrage im Bereich Elektrofahrzeuge nicht von Dauer war, weshalb es zum Einbruch beim Absatz von Stromern der Hauptmarke kam. Probleme bzgl. Garantieabrechnungen und Bonusvergütungen gegenüber einem Hauptlieferanten hätten letztendlich zu einer angespannten Liquidität geführt.

Sanierungsplan

Die Seifried United Auto GmbH strebt eine Fortführung und Entschuldung an. Ein Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren wird den Gläubiger:innen angeboten. "Die 20 prozentige Quote soll laut Angaben im Insolvenzantrag aus der Fortführung erwirtschaftet werden", erläutert Petra Wögerbauer, Leiterin des KSV1870 Standortes in Linz. Die Angaben des Insolventen Unternehmens konnten noch nicht ausreichend überprüft werden, so der Kreditschutzverband.

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