Wie die Ergebnisse des CEO-Stimmungsbarometers 2024 zeigen, blicken Österreichs Top-Manager:innen krisenbedingt noch kritisch auf die wirtschaftliche Lage des Landes, aber mittel- und langfristig werden die Zukunftsaussichten positiv gesehen, weshalb es in der Politik Menschen mit Visionen, Weitblick und einer positiven Grundhaltung brauche, die Verantwortung übernehmen, so die Studienautor:innen. Für die Analyse haben der Management Club, Rosam.Grünberger.Jarosch & Partner und IMAS International über 100 österreichische Vorständ:innen und Geschäftsführer:innen befragt.
Bei den Erwartungen an die nächste Bundesregierung sehen die Befragten primär Handlungsbedarf in den Bereichen Wirtschaftspolitik (77 Prozent), Bildung (68 Prozent) sowie Wissenschaft und Forschung (60 Prozent).
Größte Herausforderungen
Die Anforderungen an den Job als Vorständ:in oder Geschäftsführer:in sind in den letzten drei Jahren laut 89 Prozent der Befragten eher gestiegen. Die Befragten nannten zahlreiche Probleme und Herausforderungen, die ihre persönliche, tägliche Arbeit als Manager:innen erschweren und hemmen. Gesetzliche Rahmenbedingungen und Bürokratie (32 Prozent) und Personalmangel bzw. -kosten (21 Prozent) werden am häufigsten als Hindernisse genannt. In ihrer täglichen Arbeit beschäftigen sich die Top-Entscheider:innen dem Stimmungsbarometer zufolge aktuell vor allem mit der Kostenstruktur und den Finanzen der Unternehmen (48 Prozent), mit der Strategie (42 Prozent) und Neukundengewinnung (32 Prozent) sowie mit der Unternehmenskultur (27 Prozent). Auch Restrukturierung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz werden als wichtige Themen genannt.
"Die Umfrage macht deutlich, dass sich die österreichischen Top-Manager:innen aktuell intensiv mit steigenden Kosten und dem Personalmanagement auseinandersetzen müssen. Es ist jedoch erfreulich, dass auch langfristige Themen wie Digitalisierung und Unternehmenskultur weiterhin hohe Priorität genießen", erklärt Thomas Arnoldner, Präsident des Management Club und weiter: Obwohl wir uns in wirtschaftlich schwierigen Zeiten befinden, sei es entscheidend, sich bereits jetzt auf die zukünftigen, besseren Zeiten vorzubereiten. Innovation und Digitalisierung werden dabei eine Schlüsselrolle spielen, so Arnoldner.
Unter den aktuell wichtigsten Eigenschaften für Führungskräfte werden Führungskompetenz (86 Prozent), Kommunikationsfähigkeit (75 Prozent), Lösungsorientierung und soziale Kompetenz (65 Prozent) hervorgehoben. Fachkompetenz taucht im Ranking erst weiter hinten auf, worin Silvia Grünberger, Managing Partner von Rosam.Grünberger.Jarosch & Partner, eine Bestätigung für die Notwendigkeit von CEO-Positioning sieht: "Gerade im digitalen Zeitalter geht es in der Führung um Menschen und um die Kommunikation nach innen sowie außen. Fachkompetenz und eine hohe Qualität bei Produkten und Dienstleistungen sind eine Grundvoraussetzung, den Unterschied zum Erfolg machen Social Skills aus."
Social Media immer relevanter
Die befragten Top-Manager:innen zeigen ein großes Interesse an vielfältigen Medienkanälen. Sie konsumieren im Durchschnitt vier verschiedene Medienarten, um sich über wirtschaftliche Entwicklungen zu informieren. Tageszeitungen und Online-Medien führen hierbei und werden jeweils von 69 Prozent der Befragten genutzt, Fachmedien von 62 Prozent und der eigene Pressespiegel von 50 Prozent. LinkedIn ist der meistgenutzte Social-Media-Kanal unter Führungskräften (82 Prozent), gefolgt von Instagram (30 Prozent). Über drei Viertel der Befragten halten Social Media am besten geeignet, um das Image eines Unternehmens zu verbessern, gefolgt von Online-Medien (51 Prozent). "Der Medienkonsum der Führungskräfte zeigt, dass traditionelle und digitale Medien gleichermaßen eine wichtige Rolle spielen. Es ist bemerkenswert, wie stark soziale Medien wie LinkedIn in der beruflichen Kommunikation und auch für das wachsende Feld des CEO-Positioning genutzt werden, was die wachsende Bedeutung digitaler Netzwerke unterstreicht", so Grünberger.
Paul Eiselsberg, Senior Research Director bei IMAS International meint abschließend: "Unsere Befragung verdeutlicht, dass es eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Wirtschaftselite und der tatsächlichen Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Österreich gibt, die sich deutlich kritischer und skeptischer zeigt als die Gesamtbevölkerung."
LEADERSNET war bei der Präsentation. Fotos sehen Sie in unserer Galerie.
www.rgj-partner.com
www.managementclub.at
www.imas.at
Kommentar schreiben