Landesweite Umfrage
Heimische Jungakademiker fürchten sich vor Gehaltsverhandlung

Eine landesweite Umfrage zeigt, was Österreichs Young Professionals bei ihren Karriereschritten bewegt und, dass sie immer weniger Zeit in die Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch investieren.

Der Schritt von der Universität oder Fachhochschule ins Berufsleben führt nach wie vor auch für heutige Young Professionals meist über Bewerbungsgespräche. Das geht häufig mit Unsicherheiten vor dem ersten Kennenlernen potenzieller Arbeitgeber:innen einher, was jedoch durch umfassende Vorbereitung vermieden werden könnte. Dennoch bereiten sich junge Arbeitnehmer:innen tendenziell immer weniger auf Bewerbungsgespräche vor, wie eine von Marketagent durchgeführte Studie, im Auftrag des Karriere- und Finanzplanungsspezialisten FiP-S.at, belegt.

Die Ergebnisse

56 Prozent der Befragten bereiten sich lediglich zwischen einer halben Stunde bis maximal einer Stunde auf ein Bewerbungsgespräch vor. Im Speziellen der Anteil jener Young Professionals, die sich eine halbe Stunde vorbereiten, ist im Wellenvergleich der letzten Jahre stetig gestiegen (2022: 24 Prozent; 2023: 27 Prozent; 2024: 28 Prozent). 32 Prozent investieren mehr als eine Stunde in die Vorbereitung. Im Vergleich zu 2023 ist dieser Anteil um rund vier Prozentpunkte gesunken (2023: 36 Prozent). Zehn Prozent der Befragten gaben sogar eine Vorbereitungszeit von weniger als 15 Minuten an, was eine Zunahme von rund zwei Prozentpunkten im Vergleich zur Erhebung 2022 (8 Prozent) darstellt.

"Jungakademiker:innen in Österreich sind sich wenig über langfristige Auswirkungen von Karriereentscheidungen bewusst. Frühe Karriereschritte legen das Fundament, das Bewerbungsgespräch ist der erste Baustein. Wir raten immer zu Qualität vor Quantität. Eine Vorbereitungszeit für ein Bewerbungsgespräch unter drei Stunden ist aber in jedem Fall zu gering, um das eigene Potenzial sinnvoll präsentieren zu können", sagt Florian Märzendorfer, geschäftsführender Gesellschafter von FiP-S.at.

Gehaltsverhandlung als größte Hürde

65 Prozent der Jungakademiker:innen sehen in der Gehaltsverhandlung die größte Herausforderung des Bewerbungsgesprächs. 2022 waren es 68 Prozent und 2023 66 Prozent. Für die Hälfte der Befragten bereitet die richtige Reaktion auf unangenehme Fragen, gefolgt von der Einschätzung der Erwartungshaltung des:der potenziellen Arbeitgebers:in mit 44 Prozent Kopfzerbrechen. Für 43 Prozent der Studienteilnehmer:innen ist das persönliche Bewerbungsgespräch auch grundsätzlich eine Stresssituation. Laut der Umfrage bereiten Unsicherheit zum generellen Ablauf der Bewerbungsgespräche mit 28 Prozent oder das Hintergrundwissen zum jeweiligen Unternehmen mit 19 Prozent den österreichischen Jungakademiker:innen jedoch kaum Sorgen.

"Die Gehaltsverhandlung ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich Recherche und Übung auszahlen können; in diesem Fall direkt spürbar am Bankkonto. Indem man sich im Vorfeld über die üblichen Gehaltsspannen für Einstiegspositionen informiert und sich auf verschiedene Szenarien bei Gehaltsverhandlungen vorbereitet, punktet man bei potenziellen Arbeitgebern und kann das Beste für sich persönlich herausholen. Dabei legt man nicht nur die Weichen dafür, was man sich aktuell leisten kann, sondern auch für Möglichkeiten, die eigene finanzielle Zukunft zu steuern", so Märzendorfer abschließend.

www.fip-s.at

www.marketagent.com

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