Umfrage zeigt Trends
Diese Wohnformen präferieren die Österreicher

| Redaktion 
| 13.05.2024

Eine aktuelle Wohntrend-Umfrage zeigt zudem, dass das Wohnbaupaket der Bundesregierung noch nicht schnell genug greift.

Die Österreicher:innen haben eine klare Präferenz, wie sie wohnen möchten, dass zeigt eine aktuelle Raiffeisen Immobilien Wohntrend-Umfrage, durchgeführt von Gallup im Auftrag von Raiffeisen Immobilien.

Der Wunsch nach Wohneigentum

Wohneigentum wird von 85 Prozent der Bevölkerung, die derzeit in Miete lebt, als die ideale Wohnform gesehen. Nur 15 Prozent bevorzugen andere Wohnformen, Miete mit neun Prozent und Genossenschaftswohnung mit sechs Prozent werden bei der Umfrage nur selten genannt.

Wohnt man zur Miete, so ist für drei von vier Personen das finanzielle Motiv ausschlaggebend. Man würde also lieber in Eigentum wohnen, 75 Prozent geben aber an, dass finanzielle Gründe dies unmöglich machen. 27 Prozent der Befragten, sieht jedoch Flexibilität und Unabhängigkeit als Beweggrund für Miete (Mehrfachantworten möglich). Je jünger die Befragten, desto stärker das finanzielle Motiv, warum man zur Miete wohnt.

Hauptvorteil von Immobilieneigentum

79 Prozent der Österreicher:innen sehen den Hauptvorteil von Immobilieneigentum in der eigenen Unabhängigkeit, mit deutlichem Abstand gefolgt von Sicherheit mit 59 Prozent und Altersvorsorge mit 53 Prozent (Mehrfachantworten möglich). Im Speziellen ist Sicherheit für die 20- bis 30-Jährigen besonders wichtig (73 Prozent Zustimmung).

77 Prozent haben den Eindruck, dass es junge Menschen heute schwerer als ihre Elterngeneration haben, Immobilieneigentum zu erwerben. 60 Prozent der Befragten sind dementsprechend dafür, dass der Staat den Immobilienerwerb durch junge Menschen stärker fördert. Bei den unter 30-Jährigen befürworten das sogar 74 Prozent.

Wie sollte Förderung aussehen?

Die Umfrage zeigt aber auch, wie die Förderung konkret aussehen könnte. Mit 63 Prozent wird als am besten geeignete Maßnahme die steuerliche Absetzbarkeit der Zinsen gesehen, gefolgt von einer Ausweitung von direkten Förderungen (z.B. Baukostenzuschüsse) mit 61 Prozent sowie dem Erlassen der Grunderwerbssteuer mit 58 Prozent. Staatliche Bürgschaften für Wohnbaukredite halten nur 32 Prozent als geeignete Maßnahme.

Eine aktuelle Wohntrend-Umfrage zeigt zudem, dass das Wohnbaupaket der Bundesregierung noch nicht schnell genug greift und die Markteffekte noch nicht spürbar sind. "Die Bevölkerung möchte mehrheitlich in Wohneigentum leben. Die immer schwierigeren Rahmenbedingungen rund um die Leistbarkeit und Finanzierung stehen diesem großen Wunsch der Österreicher:innen entgegen. Die Politik muss darauf reagieren und Antworten finden. Das vor Kurzem vom Nationalrat beschlossene Baukonjunktur-Paket geht in die richtige Richtung, wir stehen hier aber erst am Anfang. Durch den Wegfall der Grundbuchsgebühren wurde ein erster Anreiz geschaffen. Generell trägt das Paket mit Sicherheit zu einer Verbesserung der Marktstimmung bei. Es hat in der kurzen Zeit seit Inkrafttreten am Markt aber noch kaum messbare Effekte ausgelöst, obwohl sich leicht steigende Anfragen – speziell von Jungen und Erstkäufer:innen - abzeichnen. Hier wird es entscheidend sein, wie intelligent die nun zur Verfügung gestellten Mittel für den geförderten Wohnbau eingesetzten werden und am wichtigsten, wie schnell die Länder die geförderten Darlehen zur Verfügung stellen können", so die Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich, Peter Weinberger und Peter Mayr unisono.

Österreich mit Aufholbedarf

Die Finanzierung von Immobilien wurde durch die steigenden Zinsen und die restriktive Kreditvergabe im Zuge der KIM-Verordnung erschwert. "Es hat kürzlich kleinere Anpassungen gegeben, aber weitere Änderungen bei den Kriterien zur Vergabe von Immobilien-Krediten sollten dringend angegangen werden. Wegen der erschwerten Finanzierung weichen viele Kauf-Interessent:innen auf Mietobjekte aus. Für die Altersvorsorge wäre es aber sehr wichtig, bereits in jungen Jahren Wohneigentum zu schaffen. Denn Wohnungseigentum ist die beste Medizin gegen Altersarmut", resümiert Peter Mayr.
Im EU-Vergleich hat Österreich hier starken Aufholbedarf. In Österreich wohnen etwa 55 Prozent im Eigentum, während der EU-Schnitt laut Eurostat bei etwa 70 Prozent liegt.

"Unsere Studie zeigt, dass Eigentum deutlich beliebter ist als Miete. Gerade jungen Menschen ist Wohneigentum wichtig, und es spielt eine zentrale Rolle beim Schutz vor Altersarmut. Der Staat tut daher gut daran, vor allem den Jungen den Weg zum eigenen zu Hause zu erleichtern. Die aktuellen Maßnahmen der Bundesregierung sind auf nur zwei Jahre beschränkt - eine Chance die zeitnah genutzt werden sollte: Wer sich eine Immobilie zulegen will, sollte daher rasch zur Tat schreiten", so der Rat von Peter Weinberger.

www.raiffeisen-immobilien.at

www.gallup.at

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