Strabag will sich Service-Sparte von Hochtief krallen

| 04.03.2013

170 Mio. Euro Gesamtwert des Bereiches mit 5.700 Beschäftigten.

Der österreichische Bauriese will das Service-Geschäft des Essener Rivalen Hochtief übernehmen. Laut den Wienern gibt es "eine perfekte strategische Passung zwischen unserem und Hochtiefs Dienstleistungsgeschäft". Im Rahmen eines Bieterverfahrens wolle man einen genaueren Blick in die Bücher des Hochtief-Bereiches werfen, heißt es. Laut einer Strabag-Sprecherin lässt sich nur auf diese Weise sicher feststellen, "was das Unternehmen tatsächlich wert ist". Hochtief hält sich hingegen bedeckt.

YIT, ISS, Vinci, Cofely interessiert

Dass es am Ende wirklich zu einer Übernahme des Service-Segments durch die Österreicher kommt, halten Branchenkenner für nicht ausgeschlossen. Der neue Hochtief-CEO Marcelino Fernández Verdes hatte den Bereich mit insgesamt 5.700 Beschäftigten zum Verkauf gestellt. Es wird aufgrund des regen Interesses damit gerechnet, dass die Essener bis zu 170 Mio. Euro damit einnehmen könnten, wie die Wirtschaftswoche am Wochenende berichtet hatte. Dem Blatt zufolge sind auch der finnische Baukonzern YIT, die dänische ISS-Gruppe, der französische Bau- und Infrastrukturgigant Vinci sowie der Dienstleister Cofely interessiert. Zu den Interessenten aus Deutschland soll unter anderem der Mannheimer Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger gehören. Laut einer Bilfinger-Sprecherin verfolgt der Konzern bereits seit einigen Jahren eine Strategie, um durch Akquisitionen zu expandieren. Hochtief-Chef Verdes will sein Unternehmen unter seiner Führung auf mehr Profitabilität trimmen. Dazu soll sich der Konzern wieder verstärkt auf seine Wurzeln besinnen und den klassischen Baubereich forcieren. Geplant ist, die Hälfte des Europa-Geschäftes abzustoßen. Zudem erwägt Hochtief unter Verdes das Flughafengeschäft zur Disposition zu stellen. (pte/red)

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