Ein Konsortium aus den österreichischen Bauunternehmen Porr und Strabag übernimmt die österreichischen Aktivitäten der Vamed-Gruppe. Der Anbieter von Dienstleistungen für Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen gehört zum deutschen Fresenius-Konzern.
Der Kaufpreis beträgt den Angaben zufolge rund 90 Millionen Euro und umfasst die für die technische Betriebsführung des Allgemeinen Krankenhauses Wien (AKH Wien) verantwortlichen Einheiten, das österreichische Projektgeschäft, das zum Segment Health Tech Engineering von Vamed gehört, sowie Anteile an mehreren Thermen (u.a. Wien, Geinberg und St. Martin) in Österreich.
Der Geschäftsbereich High-End-Services (HES) wird wiederum auf Fresenius übertragen. HES erwirtschaftet laut eigenen Angaben rund die Hälfte seines Umsatzes durch die Unterstützung der Helios-Kliniken, die zu Fresenius gehören. Insgesamt biete HES Facility- und Medizintechnik-Management für mehr als 840 Krankenhäuser an. Das Segment Health Tech Engineering, das für das internationale Projektgeschäft zuständig ist und rund 15 Prozent des Vamed-Umsatzes ausmache, soll schrittweise zurückgeführt werden. Dieser Prozess soll bis 2026 weitgehend abgeschlossen sein.
Komplexe Managementaufgabe
Für Porr CEO Karl-Heinz Strauss sei der Zukauf eine logische Ausweitung eines strategisch wichtigen Geschäftszweigs. "Die Porr ist und bleibt ein Bauunternehmen mit einem großen Schwerpunkt im Bereich Infrastruktur. Als Unternehmen, das seine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft ernst nimmt, geht unser Engagement allerdings wesentlich weiter. Daher befasst sich die Porr seit 20 Jahren mit der Planung, Errichtung und dem ganzheitlichen Betrieb von Gesundheitseinrichtungen. Sie hat darin umfangreiche Erfahrung", so Strauss. "Wir freuen uns auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Stadt Wien im Rahmen der Betriebsführung und der Bauprojekte des AKH – uns ist bewusst, welche große Verantwortung wir damit übernehmen."
Die Errichtung und der Betrieb von Krankenanstalten und Einrichtungen des Gesundheitswesens würden zu den komplexesten Managementaufgaben zählen. Projektentwicklung, Planung, Bau und Betrieb seien hochgradig miteinander vernetzt und ein funktionierendes Spital setze fundierte Kenntnisse in all diesen Bereichen voraus. Die Porr ist über ihre Beteiligung an der Hospitals-Gruppe bereits an insgesamt acht Kliniken und Gesundheitseinrichtungen beteiligt.
Klarheit
Klaus Schuster, Vorstandssprecher Vamed: "Für die große Mehrheit der einzelnen Geschäftsbereiche der Vamed sind tragfähige Zukunftslösungen erreicht worden. Sie haben alle Voraussetzungen, sich unter neuen Eigentümern erfolgreich zu entwickeln. Das schon seit längerem defizitäre internationale Projektgeschäft beenden wir sukzessive und geordnet. Die bestehenden Verträge werden dabei vollumfänglich erfüllt." Für die betroffenen Mitarbeiter:innen würden sozialverträgliche Lösungen angestrebt. Insgesamt gebe es nun Klarheit. Und das sei im Interesse der Kunden und Partner, Kolleg:innen und Patient:innen, so Schuster.
www.porr.at
www.strabag.com
www.vamed.com
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