Der österreichische Pkw-Neuwagenmarkt kommt nach den ersten drei Monaten des heurigen Jahres mit 63.263 Neuzulassungen fast auf dem Niveau von 2023 zu stehen. Dank des Februar-Zwischenhochs liegt der Automarkt zwar noch um 0,3 Prozent über Vorjahreszeitraum, der Einzelmonat März war mit 25.701 Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahres-März jedoch um 2,3 Prozent rückläufig. Die Zahlen wurden am Mittwoch von der Statistik Austria veröffentlicht.
Zahlen vom Vorkrisenjahr außer Reichweite
"Im ersten Vierteljahr 2024 sind 63.263 Neuwagen in Österreich zugelassen worden. Die Zahl der Zulassungen neuer Pkw erreicht somit das hohe Niveau des ersten Quartals 2023, liegt allerdings um 21,8 Prozent unter dem ersten Quartal des Vorkrisenjahres 2019. Bei reinen Verbrennern und Elektroautos hat die Nachfrage zu Jahresbeginn an Schwung verloren. In den ersten drei Monaten 2024 wurden knapp vier Prozent weniger rein elektrisch angetriebene Pkw neu zugelassen als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres, zugelegt haben hingegen die Benzin-Hybride – und das um ganze 19,5 Prozent", kommentiert Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas die Zahlen.
Schlüsselt man die Zahlen nach den Antriebsarten auf, dann wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 30.052 Pkw mit alternativen Antrieben neu zum Verkehr zugelassen. Das ist insgesamt ein Plus von 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein Anteil von 47,5 Prozent an allen Pkw-Neuzulassungen. Angestiegen ist jedoch nur die Zahl der Zulassungen von Pkw mit Benzin-Hybridantrieb (+19,5 Prozent auf 15.814), während sich die Neuzulassungen von Pkw mit Diesel-Hybridantrieb (−10,9 Prozent auf 3.426) und von rein elektrisch betriebenen Pkw (−3,9 Prozent auf 10.802) im Vergleich zum ersten Quartal 2023 rückläufig entwickelten. Insgesamt wurden 33.211 (−4,4 Prozent) konventionell betriebene Pkw neu zugelassen, was einem Anteil von 52,5 Prozent an allen Pkw-Neuzulassungen entspricht, wobei 20.520 Pkw mit Benzinantrieb (−1.441; −6,6 Prozent) und 12.691 Pkw mit Dieselantrieb (−89; −0,7 Prozent) ausgestattet waren.
E-Automarkt schwächelt, soll aber ein Comeback feiern
Die stärkere Kaufzurückhaltung bei Elektroautos zeichnete sich bereits vor einigen Wochen ab und wurde von Branchenprofis auch so erwartet. Vor allem bei Privatkund:innen ist der Funke noch nicht so übergesprungen, wie sich das die Politik erhofft hat. Der Wachstumsmarkt der letzten Jahre weist in den ersten drei Monaten 10.802 Neuzulassungen (-3,9 Prozent) aus und erreicht eine Marktdurchdringung von 17,1 Prozent. Dennoch rechnen die meisten Expert:innen, dass es sich dabei nur um eine kleine Verschnaufpause handelt und in Zukunft kein Weg an reinen Stromern vorbeiführen werde. Sobald die Preise sinken, (noch) mehr Modelle im Angebot sind, die Ladeinfrastruktur flächendeckend ausgebaut ist, die Ladezeiten kürzer werden und die Reichweiten steigen, werde es zum großen Durchbruch kommen. Das kann aber noch eine Weile dauern.
Hans Peter Schützinger, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding Salzburg, ist ebenfalls vom künftigen Erfolg der E-Autos überzeugt. "Wenngleich die mediale Diskussion die Transformation zur E-Mobilität aktuell etwas bremst – wir stehen voll und ganz hinter dieser effizienten und sauberen Antriebsform. Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch", bricht Schützinger eine Lanze für die E-Mobilität und ergänzt: "Auch im heurigen Übergangsjahr werden wir die Transformation mit neuen attraktiven Modellen weiter vorantreiben. Das bereits jetzt schon große Interesse nach unseren Elektro-Neuheiten sowohl bei Unternehmer- als auch Privatkunden stimmt uns positiv."
Marken-Ranking 1. Quartal 2024
Die zehn wichtigsten Pkw-Marken führte weiterhin Volkswagen an. Mit einem Marktanteil von 14 Prozent war jeder siebte im ersten Quartal neu zugelassene Pkw in Österreich ein VW. Dahinter folgten Skoda (Anteil 9,7 Prozent), BMW (7,3 Prozent), Seat (6,5 Prozent) und Audi (6,2 Prozent). Deutlich mehr Neuzulassungen wurden zwischen Jänner und März 2024 bei Suzuki (+140,9 Prozent), Dacia (+15,4 Prozent), BMW (+13,2 Prozent), Toyota (+9,2 Prozent) und Seat (+8,6 Prozent) beobachtet. Zurückgegangen sind die Verkäufe bei Mercedes (−7,8 Prozent), Tesla (−7,6 Prozent), Audi (−7,2 Prozent), Skoda (−3,9 Prozent) und VW (−3,0 Prozent).
Modell-Ranking 1. Quartal 2024
Bei den Modellen darf sich zum Jahresstart ein Jubilar über ein Comeback an der Spitze freuen. Der VW Golf wird heuer nämlich 50 Jahre alt. Er war mehr als vier Jahrzehnte lang das meistverkaufte Auto Österreichs, wurde in den vergangenen Jahren aber gleich mehrmals vom Thron gestoßen. Von Jänner bis März 2024 hat der Golf aber wieder die Nase vorn. Dahinter landen der Plattformbruder Skoda Octavia und das Tesla Model Y aufs Stockerl. Somit schafft es auch ein reines Elektroauto unter die Top 3.
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Jän. bis März 2024 (Stück)
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www.statistik.at
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