Weiss Gmbh ist insolvent
Großer Holzhändler mit 107 Mitarbeitern schlittert in Millionenpleite

| Tobias Seifried 
| 04.04.2024

Das 1965 gegründete Familienunternehmen hat eine große Zentrale und mehrere Verkaufsstandorte. Von der Insolvenz sind rund 360 Gläubiger:innen betroffen.

Wie der KSV1870 mitteilt, wurde über das Vermögen der Weiss GmbH am Landesgericht Salzburg ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das auf den Groß- und Einzelhandel mit Holz und die Verarbeitung von Holz spezialisierte und auch im Holzbau tätige Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Flachau und beschäftigte zuletzt 107 Mitarbeiter:innen. Neben einem Showroom der Zentrale werden noch weitere Verkaufsstandorte in Österreich u.a. in Tamsweg, Zell am See und St. Valentin und Spittal an der Drau betrieben.

Dem Kreditschutzverband zufolge belaufen sich die Passiva auf rund 15 Millionen Euro, denen Aktiva von knapp drei Millionen Euro gegenüber stehen. Von der Insolvenz sind rund 360 Gläubiger:innen betroffen. Da Weiss eine Fortführung anstrebt, wird ihnen ein Sanierungsplan angeboten. "Die Gläubiger:innen erhalten insgesamt zumindest eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren ab Annahme, nicht jedoch vor rechtskräftiger Bestätigung des Sanierungsplanes", so der KSV1870.

Ursachen

Das Unternehmen gibt mehrere Gründe für seine finanzielle Schieflage an. So sah sich Weiss laut eigenen Angaben aufgrund des politisch geologischen Konfliktes zwischen Russland und der Ukraine mit unterbrochenen Lieferketten und damit einhergehend einem Umsatzrückgang konfrontiert. Die Änderung des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes und damit einhergehend die ansteigende Inflation, habe sich ebenfalls negativ auf den Geschäftsbetrieb ausgewirkt. Gleiches gelte für die KIM-Verordnung, die zu einem Nachfrageeinbruch beim Kauf von Wohnungen und Einfamilienhäusern gesorgt habe. Außerdem wurden noch vor dem Eintreten der genannten Probleme Investitionen in ein neues Hobelwerk getätigt. Auch diese hätten zur Zahlungsunfähigkeit beigetragen.

Ob die Sanierung gelingt, bleibt abzuwarten. Man werde die Angemessenheit und Erfüllbarkeit einer gesonderten Prüfung unterziehen und sich erforderlichenfalls um eine Erhöhung der Quote bemühen, so der KSV1870.

www.ksv.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV