Insolvenz Inocal Wärmetechnik
Heizungstechnik-Großhändler ist in die Pleite geschlittert

| Tobias Seifried 
| 02.04.2024

Das Unternehmen soll in stark reduzierter Form fortgeführt werden. Ob das gelingt, ist noch nicht klar. Als Insolvenzursache wird vor allem die schwächelnde Bau- und Immobilienwirtschaft angeführt.

Wie der KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilten, hat die Inocal Wärmetechnik GmbH beim Landesgericht Linz die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beantragt. Die im Jahr 1988 gegründete Gesellschaft ist im Großhandel mit Heizungstechnik tätig.

Laut dem Kreditschutzverband sind von der Pleite 284 Gläubiger:innen und sechs Dienstnehmer:innen betroffen. Der AKV spricht von rund 90 Gläubiger:innen. Die Passiva werden laut Antrag mit rund 823.000 Euro beziffert. Demgegenüber stehen freie Aktiva zu Zerschlagungswerten von 165.500 Euro.

Gründe für die Pleite

Im Insolvenzantrag führt Inocal Wärmetechnik das schwierige Branchenumfeld als Hauptursache für die Zahlungsunfähigkeit an. Aufgrund der steigenden Kreditzinsen und strikteren Kreditvergaberichtlinien habe die Bau- und Immobilienwirtschaft generell starke Umsatzrückgänge verkraften müssen, so das Unternehmen. Vor allem Rückgänge bei Neubauten und Sanierungen hätten das Unternehmen laut eigenen Angaben stark getroffen. Daraufhin habe man den Personalstand erheblich reduziert, wodurch nur mehr ein stark reduzierter Geschäftsbetrieb möglich gewesen sei, der zu Lieferverzögerungen und Problemen bei Bestellungen im laufenden Betrieb geführt habe. Da sich deshalb die Liquiditätssituation laufend verschlechterte, habe man den Insolvenzantrag stellen müssen.

Fortführung in stark reduzierter Form geplant

Inocal Wärmetechnik beabsichtigt die Fortführung des ertragreicheren Teilbereichs "Groß- und Einzelhandel von Heizungsanlagen", der lagerbasierte Einzelteileverkauf mit Sanitär- und Heizungsartikeln soll jedoch geschlossen werden. Durch diese stark reduzierte Form sollte es möglich sein, das vorhandene Warenlager bestmöglich zu verwerten, so die insolvente Firma.

Den zahlreichen Gläubiger:innen wird ein 20-prozentiger Sanierungsplan, zahlbar binnen zwei Jahren ab dessen Annahme, angeboten. Die für die Finanzierung nötigen Mittel sollen von dritter Seite und aus dem laufenden Geschäftsbetrieb bereitgestellt werden. "Der vom Insolvenzgericht bestimmte Insolvenzverwalter wird prüfen, ob die von der Schuldnerin beabsichtigte Sanierung und Fortführung des Unternehmens ohne weitere Verluste für die Gläubiger möglich ist", so Alexander Meinschad vom KSV1870, der die Gläubiger:innen vertritt.

www.ksv.at

www.akv.at

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