Modelle werden von Magna in Graz gebaut

Elektroauto-Firma Fisker soll Insolvenz vorbereiten

Für Elektroauto-Start-ups herrscht aktuell ein extrem schwieriges Marktumfeld. Preiskämpfe von großen Herstellern, immer mehr chinesische Autobauer, die teils mit Kampfpreisen auf den Markt drängen, sowie hohe Rohstoffkosten ergeben eine Mischung, die nur finanzstarke Unternehmen über einen längeren Zeitraum durchhalten. Dieses schwierige Marktumfeld dürfte nun auch Fisker zu spüren kommen.

Laut dem Wall Street Journal (WSJ) soll das von Henrik Fisker gegründete E-Auto-Start-up offenbar eine Insolvenz vorbereiten. Damit droht der aus Dänemark stammende und in Kalifornien lebende Autodesigner, der sich in der Branche über Jahre hinweg einen guten Ruf erarbeitet hat (er war an der Entwicklung von Traumautos wie BMW Z8, Aston Martin DB9 oder V8 Vantage beteiligt), ein zweites Mal zu scheitern. Bereits 2013 musste sein Unternehmen Fisker Automotive eine Insolvenz anmelden. Eine neuerliche Pleite hätte auch für den Wirtschaftsstandort Österreich negative Folgen.

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— Henrik Fisker (@HenrikFiskerr) July 8, 2023

Ocean läuft in Graz vom Band

Denn das einzige aktuell erhältliche Fisker-Modell, der Ocean, wird von Magna Steyr in Graz gefertigt (LEADERSNET berichtete) und wurde dort auch entwickelt - und zwar in der Rekordzeit von eineinhalb Jahren. Doch die geplante Stückzahl von 40.000 Fahrzeugen im Jahr 2023 wurde bei weitem nicht erreicht. Insgesamt rollten in Graz im Vorjahr nur rund 10.000 Fisker Ocean vom Band, von denen nicht einmal die Hälfte verkauft worden sein dürfte - offiziell wurden rund 4.700 Stück an die Frau bzw. den Mann gebracht. Um Geld zu sparen, wurde die Produktion mittlerweile auf ein Minimum reduziert.

Wie das WSJ berichtet, seien die Beraterfirma FTI Consulting und die Kanzlei Davis Polk beauftragt worden, um bei einem möglichen Insolvenzantrag zu unterstützen. Fisker lehnte eine Stellungnahme ab. 

www.fiskerinc.com