Spektakuläre Kunstinstallation in der Wiener Karlskirche eröffnet

| Gerhard Krispl / LEADERSNET-ART Herausgeber 
| 22.02.2024

Im Wiener Prunkbau ist eine Installation des britischen Künstlers Cerith Wyn Evans zu sehen.

Die Installation Forms through folds (ascending) von Cerith Wyn Evans, die seit Ende Jänner in der Wiener Karlskirche bestaunt werden kann, ist das zweite Großprojekt eines zeitgenössischen Künstlers im Rahmen des 2018 initiierten Programms Karlskirche Contemporary Arts. Das privat organisierte, kuratierte und finanzierte Programm verbindet den barocken Kirchenbau nach Entwürfen von Johann Bernhard Fischer von Erlach mit zeitgenössischer Kunst. Das Projekt hat bereits bei der Premiere 2019-2020 mit der Installation Aerocene des argentinischen Künstlers Tomás Saraceno international große Anerkennung gefunden.

Ergreifend raumgreifend
Forms through folds (ascending) wurde von Cerith Wyn Evans eigens für die Karlskirche entworfen. Mit einer Ausdehnung von 25 mal 15 Metern und Neonröhren in einer Gesamtlänge von knapp 700 Metern handelt es sich um eine der größten, jemals von Wyn Evans produzierten Arbeiten. Über 14 Kilometer Seil und 1,5 Kilometer Kabel mussten verbaut werden, um die 350 einzelnen Glasformen zu positionieren und mit Energie zu versorgen.

Cerith Wyn Evans Neonarbeiten lassen zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten zu. Vor dem Auge der Betrachter:innen entfalten sich komplexe Formen, die an Partituren, Pläne oder Diagramme erinnern. Mal dynamische Geste, die den umliegenden Raum in all seinen Dimensionen vereinnahmt, mal statische Zeichnung, die den Hintergrund collagiert, bleibt sie schließlich weder im Ganzen noch im Detail erfassbar. Cerith Wyn Evans wurde 1958 in Wales geboren, er lebt und arbeitet in und außerhalb von London. Seine Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen Sammlungen vertreten, u.a. im Museum of Modern Art, New York; Tate Modern, London; Centre Georges Pompidou, Paris; Fondation Louis Vuitton, Paris; Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris.

Karlskirche Die Installation mit einem Gewicht von über einer Tonne – abgehängt von der über dem Kuppeldom sitzenden Laterne – entfaltet sich über beinahe den gesamten Kuppelraum der Karlskirche. ©Leonhard Hilzensauer

Barockes Gesamtkunstwerk
Mit über 200.000 Besucher:innen im Jahr zählt die Wiener Karlskirche zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Wien. "Zeitgenössische Kunst in dieser Form und Dimension in einem seit Jahrhunderten liturgisch genutzten, sakralen Raum präsentieren zu können, ist nicht nur in Österreich, sondern international einzigartig. Forms through folds (ascending)...ist gleichsam eine Ode an diesen einzigartigen Bau und sein Kuppelfresko, und wie diese selbst auch an alles Himmlische und Transzendente", so Kurator Moritz Stipsicz.

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Herausgeber von LEADERSNET-ART ist Gerhard Krispl.

 

Norbert Anderson
Ich war heute in der wundervollen Karlskirche. Wir sind fast 600 km angereist, um Wiens berühmte Bauwerke zu besichtigen. Doch die Verschandelung der Karlskirche ist ja wohl der blanke Hohn für interessierte Denkmalbesucher. Das gesamte Raumbild des einzigartigen Kuppelbaus wurde vernichtet. Die Fresken kann man nur noch erahnen. Es sieht aus als hätte ein verbrecherischen Graffiti-Sprayer seine unseligen Spuren hinterlassen. Eigentlich müsste vor der Kirche schon gewarnt werden, was einen hier erwartet, dann könnte man sich den Eintritt noch Mal überlegen und das Geld sparen.
Norbert Anderson
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