Für das Erkennen von Chancen sind Katastrophen besser als Krisen

In seinem Gastkommentar spricht Christoph Stieg, CEO von Perfact Consulting, über essenzielle Führungskompetenzen in turbulenten Zeiten, vorausschauendes Agieren und das Erfolgsrezept Responsible Leadership.

Katastrophen verlangen unmittelbare Entscheidungen, sie erlauben keinen Aufschub. In Katastrophen reagieren Führungskräfte sofort und wenn sie nicht reagieren, dann tun es ihre Vorgesetzten. In Krisen wird meist sichtbar, dass eine Vielzahl der Menschen in einer Führungsrolle für Dauerregen ungeeignet sind – sie hatten sich für Führen mit einem Platz an der Sonne entschieden.

Führen heißt, Verantwortung übernehmen

Noch nie waren Führungskräfte so stark gefordert wie in diesen turbulenten Zeiten. Neben den anspruchsvollen wirtschaftlichen Aspekten werden die Anforderungen des ökosozialen Wirtschaftens stetig bedeutsamer. Führen heißt zunehmend, Verantwortung zu übernehmen und vorausschauend zu agieren.

Dabei ist weiterhin zu beobachten, dass Führungskräfte meist zu wenig auf diese breite Palette von Herausforderungen vorbereitet werden. Klar, auf die inhaltlichen Anforderungen kann man sich immer seltener vorbereiten (wir erinnern uns an das vor kurzem noch vielzitierte Acronym "VUKA"). Worauf Führungskräfte sich sehr gut vorbereiten können, ist, wie sie mit unerwarteten Situationen methodisch umgehen, wie sie sich selbst und andere in dieser Situation führen, wie sie kommunizieren, wie sie mit der Realität umgehen, wie sie Ressourcen aktivieren, wie Lösungen entwickelt werden.

Führungsfähigkeiten für Krisen sind trainierbar

Herausragende Führungsqualitäten können den entscheidenden Unterschied für jedes Unternehmen machen und zum Gamechanger werden. Sie können den Unterschied machen, ob ein Unternehmen in der Krise oder unter steigendem Druck Chancen erkennt und sich darauf einstellt oder ob mit dem Zeigefinger auf äußere Umstände gedeutet wird, um das eigene Unvermögen oder Versagen mit dem "Abwenden jeder Schuld" (= Verantwortung) rechtfertigt. Um die Wirkkraft der Führungsebene zu erkennen, braucht es nicht immer gleich ein Krisenszenario.

Tägliche Herausforderungen wie die Kundenwahrnehmung, die Berücksichtigung deren Bedürfnisse und die Integration von Nachhaltigkeit im Unternehmen, verdeutlichen bereits die entscheidende Rolle der Führungsebene. Um bessere Ergebnisse in allen Bereichen zu erzielen, ist eine enge Verzahnung und harmonische Abstimmung aller Bereiche unerlässlich. Davon ist auch unser Auftraggeber Elgar Schnegg (CEO, Teva / Ratiopharm) überzeugt, er betont die Notwendigkeit eines neuen Ansatzes, mit Fokus auf der Kundenzentrierung: "Das Verständnis für die Bedürfnisse des Kunden, die Identifizierung seiner Probleme und die Entwicklung entsprechender Lösungen, erfordern eine vorausschauende und gut koordinierte Herangehensweise, nur so kann man in schwierigen Zeiten beim Kunden punkten."

Die ermutigende Botschaft dazu lautet: Führungsqualitäten und Fähigkeiten sind erlernbar – sie öffnet die Türen zu einer Welt voller ungeahnter Möglichkeiten und neuer Ansätze den geschäftlichen Erfolg trotzdem oder viel mehr gerade deshalb zu sichern.

Erfolgsrezept: Responsible Leadership

Unternehmen, für die wir arbeiten dürfen, verfolgen das Prinzip des Responsible Leadership. In diesem Konzept werden Führungspositionen zuerst über die Verantwortung definiert. Darauf aufbauend werden die Aufgaben präzisiert und die notwendigen Fähigkeiten bestimmt, um dieser Verantwortung gerecht zu werden. Zu den Schlüsselfähigkeiten zählen Beziehung und Vertrauen aufbauen, die Realität anerkennen und dennoch Zuversicht vermitteln, ebenso eine klare Kommunikation von Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit, gepaart mit der Demonstration der Handlungsfähigkeit. Darüber hinaus fördern wir Selbstreflexion und die Entwicklung eines Bewusstseins für die eigene Wirksamkeit sowie den Einsatz kreativer Methoden zur Findung von disruptiven Lösungen; Mit dem Perfact "ESG inside"-Anspruch.

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