Transformation und Nachhaltigkeit sind die bestimmenden Themen der Gegenwart. Das Technologieforum 2024 wird sich im kommenden Jahr unter dem Motto "Erneuerung.Wandel.Innovation" den unterschiedlichsten Aspekten essenzieller Zukunftsfragen widmen. Um die Wartezeit bis März zu verkürzen, lud die Deutschen Handelskammer in Österreich (DHK) Mitte Oktober zum Kick-Off-Event in den Marx Palast in Wien Landstraße. Vor 170 geladenen Gästen diskutierten hochkarätige Entscheider:innen nachhaltige Lösungsansätze, Wilfried Sihn, Geschäftsführer von Fraunhofer Austria Research, führte durch das Programm.
"In einer Zeit, in der die Herausforderungen im Bereich der Technologie und Nachhaltigkeit immer komplexer werden, ist der Austausch zwischen führenden europäischen Industriestandorten wie Deutschland und Österreich von entscheidender Bedeutung", begrüßte Harald Pflanzl, Vizepräsident der Deutschen Handelskammer in Österreich sowie Geschäftsführer von BASF Österreich.
"Innovation ist ein Magnet für junge Leute"
Über den Status Quo in Sachen Innovation, Technologieentwicklung und Transformation in der Luftfahrt sprach Sabine Klauke, Chief Technology Officer and Executive Vice President Engineering bei Airbus. Bis 2035 will Airbus ein Wasserstoff-Flugzeug auf den Markt bringen. Daneben setzt der Konzern auf Sustainable Aviation Fuels, nachhaltige Treibstoffe, die heute unter anderem aus Biomasse oder Abfall hergestellt werden. Derzeit können Flugzeuge bereits mit bis zu 50 Prozent SAF fliegen, bis 2030 will Airbus alle seine Flugzeuge für 100 Prozent SAF zulassen. Für Sabine Klauke gibt es nachhaltige Alternativen zum Verzicht auf Flugreise: "Es geht daher nicht darum, ob wir fliegen, sondern darum, wie wir fliegen.". Dazu passend wurde das Projekt fello'fly angeführt, bei dem Energie durch den Auftrieb voranfliegender Flugzeuge eingespart wird. In der Luftfahrtbranche sei man sich der Dringlichkeit von Innovation bewusst, auch hinsichtlich der Attraktivität als Arbeitgeber: "Innovation ist ein Magnet für junge Leute", so einer ihrer Lösungsansatze für den Fachkräftemangel.
Partner ins Boot holen
Jens Poggenburg, Geschäftsführer der AVL List GmbH, ein Mobilitäts-Technologieunternehmen für die Entwicklung, Simulation und das Testen in der Automobilbranche, führte kreative und disruptive Innovationen, die Unternehmen nur gemeinsam hervorbringen können. Man müsse sich auf die eigenen Kernkompetenzen besinnen und passende Partner:innen ins Boot holen: "Um die digitale Transformation voranzutreiben, ist AVL beispielsweise erst kürzlich eine Kooperation mit Microsoft eingegangen. Dank der Macht der Daten, die sicher und geschützt in der Cloud gespeichert und mittels intelligenter Algorithmen von AVL ausgewertet werden, können Entwicklungszyklen beschleunigt und nachhaltig gestaltet werden", erklärte Jens Poggenburg. Gelungene Transformation hänge in hohem Maße auch von Mitarbeitermotivation ab, welche man durch unterschiedliche Maßnahmen fördern solle.
Sebastian Wolf, CEO der Rosenbauer International AG, sieht Handlungsbedarf in der Chancengleichheit für Frauen, Fachkräfte mit Migrationshintergrund und Menschen mit Beeinträchtigungen. Vorangetrieben wird von Rosenbauer auch die Reduktion von CO2-Emissionen im Bereich der Feuerwehrfahrzeuge. "Bis 2030 wollen wir die Hälfte der erstellten Fahrzeuge mit alternativen Antrieben ausliefern", kündigte Sebastian Wolf an.
Klima- und Transformationsoffensive der Bundesregierung
Auch die Klima- und Transformationsoffensive der Bundesregierung, die ein großes Förderpaket für klimafreundliche und energieunabhängige Industrie darstellt, war Thema am Podium. Die Förderung ist offen für alle Unternehmensgrößen und alle Bereiche, zum Beispiel Life Science wie auch Mikroelektronik. Letztere wurde hervorgehoben, da sie einen erheblichen Anteil an der unternehmerischen Forschung und Entwicklung trägt. Insgesamt gehe es laut Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher darum, Unternehmen bei der angewandten Forschung in Österreich und Qualifizierungsmaßnahmen für jüngere Mitarbeiter:innen zu unterstützen. Elektromobilität sei aber nicht der einzige Weg.
"Beispiele zeigen, dass Transformation Mut erfordert, aber machbar ist", erklärte Vito Cecere, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Österreich in seinen Schlussworten und nannte als wegweisende Pilotprojekte im Energiesektor z.B. die Kooperation zwischen Asfinag und dem Berliner Startup Mowea, aus der die erste kommerzielle Windkraftanlage an den Pfeilern der Europabrücke in Tirol entstand und das Kraftwerk Donaustadt in Wien.
Das Technologieforum findet im März 2024 in Wien statt. Der Early-Bird-Tickettarif gilt bis 31. Dezember 2023.
Eindrücke vom Kick-Off finden Sie in unserer Galerie.
www.technologieforum-dhk.at
www.oesterreich.ahk.de
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