In den letzten Tagen ist eine heftige Debatte um das Thema Bargeld entfacht. Bundeskanzler Karl Nehammer will das Recht auf Bargeld in die Verfassung heben, denn immer mehr Menschen hätten das Gefühl in ihren Zahlungsmöglichkeiten eingeschränkt zu werden. Auch Norbert Totschnig, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, unterstützt den Bundeskanzler und fordert in einer Aussendung zudem eine Bargeld-Annahmegarantie im Lebensmittelhandel.
Unabhängigkeit, Freiheit und Sicherheit
Auf diesen Zug springt nun auch der österreichische Handelsverband (HV) auf und bekennt sich zum Bargeld. Cash sei und würde auch in Zukunft eines der bevorzugten Zahlungsmittel vieler Kund:innen im österreichischen Handel bleiben. Wenngleich durch die Krisen der letzten Jahre die Nachfrage nach digitalen Zahlungsmöglichkeiten und Mobile Payment stark gestiegen ist, werden noch immer mehr als die Hälfte aller Bezahlvorgänge im stationären Handel bar abgewickelt. Die heimischen Konsument:innen würden laut dem Handelsverband damit Unabhängigkeit, Freiheit und Sicherheit assoziieren.
"Der österreichische Handel bekennt sich zum Bargeld als Zahlungsmittel. Jeder zweite Einkauf im stationären Einzelhandel wird bar bezahlt. Wir bleiben Anwalt der Kund:innen und machen uns dafür stark, dass deren Wahlfreiheit in Bezug auf das Zahlungsmittel nicht eingeschränkt wird", sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Effizienten Bargeldkreislauf sicherstellen
2021 setzte sich der Handelsverband auch gegen die von der EU geplante Bargeld-Obergrenze von 10.000 Euro ein. Diese Obergrenze hätte ihrer Meinung nach schwerwiegende negative Folgen für Branchen wie den Uhren-, Schmuck-, Fahrzeug- oder auch Antiquitätenhandel. Daher müsse die österreichische Politik weiterhin dagegenhalten.
Beim Absinken des Bargeldaufkommens würden sich neue Herausforderungen im Bargeldhandling ergeben. Vor diesem Hintergrund ist die Politik gefordert, einen effizienten Bargeldkreislauf zwischen Nationalbank, Geschäftsbanken, Dienstleister:innen, Kund:innen und Handel sicherzustellen, der auch wirtschaftlich gestaltbar bleibt, heißt es vom Verband Österreichischer Handelsunternehmen.
Handel unterstützt Initiativen
Für eine moderne Gesellschaft mit einer hochentwickelten Wirtschaft braucht es leistungsfähige Infrastrukturen sowie einen hohen Grad an Versorgungsicherheit bei Lebensmitteln, beim Verkehr, bei der Telekommunikation, der Energie und auch bei Finanzdienstleistungen. Für den Handel und natürlich auch für die Konsument:innen sei die ständige Verfügbarkeit einer vielfältigen Payment-Infrastruktur dementsprechend essenziell.
"Daher unterstützen unsere Händler:innen seit Jahren Initiativen, um die Versorgung der Österreicher:innen mit Bargeld sicherzustellen. In vielen kleineren Ortschaften, wo es keine Bankfilialen mehr gibt, haben die Lebensmittelhändler:innen diese Rolle übernommen und Bankomaten aufgestellt. Immer mehr Geschäfte bieten überdies Bargeld2Go-Services an, das heißt die Kundschaft kann beispielsweise an der Supermarktkasse Bargeld abheben", so Will abschließend.
www.handelsverband.at
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