"Luxus geht immer" – so lautete ein Kommentar eines Maklers in einer im letzten Sommer durchgeführten Umfrage zu den erwarteten Auswirkungen der Ukraine-Krise auf den österreichischen Immobilienmarkt. Von den befragten Immobilienfachleuten erwarteten damals knapp drei Viertel, dass sich die Preise für Luxusimmobilien weder verändern noch weiter steigen werden. Für das untere und mittlere Preissegment gaben fast zwei Drittel an, dass sie mit steigenden Preisen rechnen. Diese Vermutungen konnten mit einer aktuellen Analyse aber nur teilweise bestätigt werden.
Preisachterbahn auf Österreichs Luxusimmobilienmarkt
Konkret handelt es sich dabei um eine Studie von PriceHubble. Laut deren Ergebnisse hat sich das obere Preissegment am Wohnimmobilienmarkt in den Top-6-Standorten in den vergangenen zwölf Monaten sehr unterschiedlich entwickelt. In der Hälfte der untersuchten Städte ist der Quadratmeterpreis im oberen Preissegment um 2,8 bis knapp fünf Prozent gestiegen, bei den anderen Standorten ist der Preis hingegen um 2,7 bis 6,3 Prozent gesunken. Mit durchschnittlichen Wachstumsraten um knapp ein bis 19,5 Prozent in den vergangenen vier Jahren konnten zudem die jeweils wachstumsstärksten Stadtteile Österreichs identifiziert werden. Hier führen in der Analyse die Stadtteile Klagenfurt-Viktring mit 19,5 und Salzburg-Oberwinkl mit knapp 14 Prozent das Gesamtranking an.
© PriceHubble
PriceHubble zufolge seien die Angebotspreise im mittleren und unteren Preissegment im Vergleich zu 2022 in fast allen Standorten um 1,9 bis 10,2 Prozent gesunken. Einzige Ausnahmen würden Wien, wo in diesem Segment die Preise um 13.8 Prozent und Kitzbühel, wo sie um 10,6 Prozent gestiegen sind, bilden. Weiters zeigt die Studie, dass sich im oberen Segment die Preise je nach Standort unterschiedlich entwickelt haben. So seien sie in Salzburg um 2,8 Prozent, in Klagenfurt um 2,9 und in Kitzbühel um knapp fünf Prozent gestiegen. Im Gegensatz dazu seien sie in Velden um 2,7 Prozent, Innsbruck um 6,2 Prozent und Wien um 6,3 Prozent gesunken.
"Auch wenn es nicht auf alle österreichischen Standorte zutrifft, so ist unsererseits eine Erholung des Immobilienmarktes langsam spürbar. Gerade im Luxussegment müssen wir von einem neuen Preisniveau ausgehen. Sobald dieses aber bei allen verankert ist, sind auch wieder realistische Kalkulationen möglich. Außerdem wird die erwartete, leicht zurückgehende, Inflation dabei helfen, den Markt wieder anzukurbeln", ist Christian Steinke, Regional Manager DACH & CEE von PriceHubble, überzeugt.
Oberes Preissegment
Bei der Analyse der Preisentwicklung des Angebotsmarktes sei zu erkennen, dass von den Top-6 Standorten Kitzbühel, Salzburg und Velden die Top-3, in Hinblick auf den Durchschnittspreis pro Quadratmeter im ersten Halbjahr 2023, bilden. Kitzbühel liege dabei mit 21.814 Euro weit vorne, gefolgt von Salzburg mit 9.125 Euro und Velden mit 8.542 Euro. Die niedrigsten Durchschnittspreise im oberen Segment weisen in der Studie Klagenfurt (5.109 Euro) und Wien (7.493 Euro) auf. Das untere Preissegment wird von Kitzbühel (8.902 Euro), Innsbruck (5.343 Euro) und Salzburg (4.869 Euro) angeführt. Am günstigsten seien für Käufer:innen und Investor:innen in diesem Segment aktuell die Märkte Klagenfurt (2.458 Euro) und Velden (2.718 Euro).
Klagenfurt, Salzburg und Wien am attraktivsten
"Insbesondere für Käufer:innen und Investor:innen ist es spannend zu sehen, welche Lagen in den vergangenen Jahren die stärkste Wertentwicklung vollzogen haben. Die durchschnittliche Wachstumsrate der Angebotspreise ist ein guter Indikator für diese Messung", erklärt Steinke. Dass vor allem Randlagen in Wien und Salzburg vorne mitmischen, überrascht den Experten nicht. Die stetig hohen Preise in der Innenstadt hätten dazu geführt, dass vor allem Randlagen an Attraktivität gewonnen haben. Die Pandemie und die damit verbundene Zunahme von Homeoffice-Möglichkeiten hätten diese Entwicklung noch verstärkt, so Steinke abschließend.
www.pricehubble.at
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