Während andere Bereiche das Vertrauen bei den Österreicher:innen verloren haben oder daran arbeiten müssen, zeigt der jüngste OGM-Vertrauensindex, der im Auftrag des Handelsverbandes Österreich (HV) durchgeführt wurde, dass der Vertrauenssaldo für die Handelsbranchen deutlich positiv ausfällt.
Die vertrauensvollsten Branchen
Für den Vertrauensindex wurden 1.044 repräsentativ ausgewählte wahlberechtigte Österreicher:innen ab 16 Jahren Anfang Juni 2023 online befragt. Der Vertrauenssaldo errechnet sich aus der Differenz der Prozentwerte von "vertraue" und "vertraue nicht".
Am vertrauenswürdigsten werden von den befragten Österreicher:innen die Bau- und Gartenmärkte beurteilt (Vertrauenssaldo: Plus 41 Prozent). Nahezu gleichauf liegen der Sportartikelhandel (Plus 32 Prozent) sowie Drogerien/Parfümerien (Plus 31 Prozent). Auch der Lebensmittelhandel genießt trotz der wieder aufgeflammten Inflationsdebatte ein hohes Vertrauen bei einer breiten Mehrheit der Bevölkerung (Plus 16 Prozent). Der Mode- und Schuhhandel (Plus zwölf Prozent) sowie Möbelhäuser (Plus zwölf Prozent) liegen ebenfalls im positiven Bereich.
Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft wird dem Einzelhandel damit ein hohes Vertrauen entgegengebracht. Banken liegen bei (Minus 13 Prozent), Telekom-/Handy-/Internetanbieter:innen (Minus 16 Prozent), Baufirmen (Minus 18 Prozent) oder Versicherungen (Minus 22 Prozent) deutlich im negativen Bereich. Das Schlusslicht im Ranking bilden Wettspielanbieter:innen (Minus 66 Prozent). Das mit Abstand höchste Vertrauen aller Branchen genießen Bäckereien mit (Plus 68).
Handel stark von Insolvenzen betroffen
Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) hat am Mittwoch die Insolvenzstatistik für das erste Halbjahr 2023 präsentiert. Neben dem Baugewerbe ist vor allem auch der Handel von Pleiten und Zahlungsunfähigkeit betroffen (LEADERSNET berichtete).
"Die hohen Vertrauenswerte sind aus Sicht des Handels gerade in Zeiten der Teuerung erfreulich. Das zeigt auch die Wertschätzung der Bevölkerung für unsere 625.000 Beschäftigten. Weit weniger erfreulich ist, dass im ersten Halbjahr 384 Händler:innen Insolvenz anmelden mussten. Kaum eine Branche ist stärker betroffen", sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
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