Der Blick nach vorne und die Herausforderungen der Zukunft standen im Mittelpunkt des KSW-Frühjahrsempfangs, der vor wenigen Tagen in der "Libelle" im Wiener Museumsquartier stattfand. "Wir haben unsere Ärmelschoner längst abgelegt und unsere gelebten Werte und Haltungen für Chancengleichheit, für die Achtung der Menschenrechte in allem, was wir tun, in ein kleines äußeres Zeichen gegossen. Seit Jahresanfang heißen wir Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen. Damit wollen wir ein bunteres Bild unserer Berufe vermitteln, um vor allem mehr junge Menschen anzusprechen", betonte KSW-Präsident Herbert Houf in seiner Eröffnungsrede.
Zum laut Eigendefinition wichtigsten Branchenevent des Jahres konnten hochrangige Gäste aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und dem Berufsstand begrüßt werden. Einer von ihnen war Finanzminister Magnus Brunner, der sich für die kompetente Partnerschaft und das Engagement des gesamten Berufsstandes bedankte.
KI als Herausforderung und Chance
"Wir bekennen uns zu unserer Stellung als freier Beruf mit hoher Kompetenz, öffentlichem Vertrauen und systemrelevanter Verantwortung, die es auch für die Zukunft zu sichern gilt", so Houf. Der Berufsstand stehe mehr denn je für Expertise und technologischen Fortschritt, wobei der KSW-Präsident auf die Herausforderungen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung verwies. "Wir sind First Mover und haben vor 24 Jahren mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung begonnen. Wir sind vorbereitet und bereit, die Aufgaben zu übernehmen. Wir wissen, wie man Unternehmensberichte und Prozesse prüft und wenn es sich nicht verhindern lässt, dass auch alternative Bestätigungsdienstleister zugelassen werden, dann bitte nur unter fairen, identen Voraussetzungen", bekräftigte Houf, der auch auf die Transformationsprozesse mit der Entwicklung des Themas Künstliche Intelligenz (KI) einging: "Unsere Aufgaben werden sich ändern, unsere Arbeitsweisen werden sich ändern, aber ohne uns wird es auch in Zukunft nicht gehen."
Magnus Brunner schlug in die selbe Kerbe: "Durch die KI wird viel automatisiert werden und eventuell können wir dem Arbeitskräftemangel etwas entgegenwirken, außerdem werden Entscheidungsprozesse verbessert, wir werden lernen mit Künstlicher Intelligenz zu leben, aber sie auch für unsere Zwecke und Verbesserungen nutzen."
Politik müsse auf beide Seiten eingehen
Das Thema Arbeitskräftemangel wurde auch vom KSW-Präsidenten angesprochen. "Wir wissen, dass der Arbeitskräftemangel kein branchenspezifisches Problem ist. Aber wir erleben den Widerspruch zwischen jungen, ambitionierten Menschen, die Flexibilität und Ortsungebundenheit schätzen, und den Rahmenbedingungen, die teilweise sehr eingeschränkt sind. Dazu meine Bitte an die Politik, besser auf die Wünsche beider Seiten, der Arbeitnehmer:innen und der Arbeitgeber:innen, einzugehen und dabei auch die branchenspezifischen Besonderheiten und Anforderungen zu sehen und individuelle Lösungen zu ermöglichen".
Der Finanzminister ging auf ein weiteres aktuelles Thema ein: "Ökologie und Ökonomie müssen und dürfen keine Gegensätze sein. Es ist wichtig, dass der Staat die Rahmenbedingungen für Investitionen schafft, aber es braucht auch privates Kapital". Brunner kündigte ein Start-up-Paket an: Dieses stehe kurz vor der Finalisierung. "Davon sollen vor allem junge Unternehmer:innen profitieren." Abschließend dankte Magnus Brunner dem gesamten Berufsstand.
Eindrücke vom KSW-Frühjahrsempfang gibt es in der Galerie.
www.ksw.or.at
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