Forderungen an den Bund beim Westachsentreffen der Industriellenvereinigung

| Redaktion 
| 05.03.2023

Beim Treffen der IV-Präsidenten aus Salzburg, Tirol und Vorarlberg sah man u.a. dringenden Handlungsbedarf in der Unterstützung der leistungswilligen Bevölkerung.

Vor 75 Jahren, also schon im ersten Jahr nach der Gründung der Industriellenvereinigung (IV), kamen die drei Landesgruppen erstmals zusammen, um sich zu beraten und auszutauschen.

Treffen mit Tradition

Diese Tradition wurde auch heuer weiter fortgeführt. In einer gemeinsamen Schlusserklärung nach Ende des Treffens in Wattens betonen die Präsidenten Peter Unterkofler (Salzburg), Christoph Swarovski (Tirol) und Martin Ohneberg (Vorarlberg) die Bedeutung der drei Industrieländer:

"Mit einem Anteil von 19 Prozent an der österreichischen Bevölkerung erwirtschaften unsere drei Bundesländer aber 21 Prozent der bundesweiten industriellen Wertschöpfung. Die Industrie in Salzburg, Tirol und Vorarlberg ist also trotz ihrer kleineren Strukturen von herausragender Bedeutung für die österreichische Volkswirtschaft. Darüber hinaus sind sich die Strukturen mit einer Vielzahl an zumeist familiengeführten, hoch innovativen Unternehmen sehr ähnlich. Aufgrund dessen sehen wir uns auch mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert: Internationalisierung, vor allem im Kontext des Arbeitskräftemangels wie auch Kinderbetreuung in den ländlicheren Regionen, eine Reihe von ähnlich gelagerten Herausforderungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung und vieles mehr können durch verstärkte Kooperation und Austausch unserer Landesgruppen besser angegangen und bewältigt werden. Wir können alle voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen. Daher werden wir die Zusammenarbeit in der Zukunft ausbauen und noch näher zusammenrücken."

Hoher Mitarbeiter:innenbedarf und Forderungen an Bund

Angesichts all dieser Umstände haben die drei IV-Präsidenten auch gezielte Forderungen an den Bund formuliert. Eine dieser Forderungen betrifft die internationale Zuwanderung, die sich in den ländlichen Gebieten des Westens oft als schwieriger erweist, als in den urbanen Zentren des Ostens: "Gerade in Wien und Umgebung tut man sich wesentlich leichter, internationales Fachpersonal anzulocken, entsprechend fallen dort auch die Schwächen der Rot-Weiß-Rot Karte weniger ins Gewicht. In Salzburg, Tirol und Vorarlberg wünschen wir uns aber eine noch umfassendere Reform dieses Instruments und die Unterstützung einer positiven Grundstimmung für qualifizierten Zuzug aus dem Ausland, damit auch wir unserem Arbeitskräftemangel mit aller Kraft begegnen können", so die drei Präsidenten.

Weiters sehen Unterkofler, Swarovski und Ohneberg dringenden Handlungsbedarf in der Unterstützung der leistungswilligen Bevölkerung: "Leistung muss sich wieder lohnen. Daher braucht es einen Leistungsbonus für Erwerbstätige, die über das Erreichen des Regel-Pensionsalters hinaus arbeiten wollen, sowie die Einführung eines Freibetrags für Vollzeitarbeit, um die Extrameile von ArbeitnehmerInnen zu belohnen. Nur so schaffen wir es, den Arbeitskräftemangel in Österreich einzudämmen." 

Westachsentreffen als Signal für Kooperation

Was sich bei dem Treffen in Wattens auch deutlich gezeigt habe, sei, dass gerade in den Bereichen Energie, Klimawandel, Kinderbetreuung und Internationalisierung des Arbeitsmarktes auf ähnlichen Strukturen gebaut werde und man sich daher auch mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sehe. Die Präsidenten Unterkofler, Swarovski und Ohneberg betonen daher abschließend: "Wenn sich jeder von uns auf die eigenen Stärken fokussiert und diese Expertise mit den anderen teilt, ist es uns möglich, Parallelstrukturen zu vermeiden, somit effizienter im Sinne unserer Mitglieder und der Gesamtwirtschaft zu arbeiten und in Summe eine größere Anzahl an Themen fokussierter angehen zu können. Zukünftig werden wir unseren inhaltlichen Austausch daher noch mehr verstärken und die gute Tradition der IV-Westachsentreffen auch in den kommenden Jahren fortsetzen und intensivieren."

www.iv.at

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