ÖFB-Präsident Gerhard Milletich wirft das Handtuch

| Redaktion 
| 31.01.2023

Der Boss des Österreichischen Fußball-Bundes hat mit sofortiger Wirkung sein Amt zurückgelegt. Er ist seit Monaten mit Vorwürfen konfrontiert.

Am Dienstagnachmittag hat das ÖFB-Präsidium bekanntgegeben, dass Gerhard Milletich das Amt als Präsident des Österreichischen Fußball-Bundes nicht mehr ausüben wird. Das weitere Vorgehen soll in einer Präsidiumssitzung am Freitag festgelegt werden. Mittlerweile hat Milletich auch eine Stellungnahme abgegeben.

Mit Vorwürfen konfrontiert

Seit November 2022 stand der 66-Jährige im Fokus der Öffentlichkeit. Hintergrund waren Vorwürfe gegen Gerhard Milletich, der seine Position als ÖFB-Präsident genutzt haben soll, um für Publikationen seines Verlagshauses, der CRM Medientrend GmbH, Anzeigenkund:innen zu gewinnen. Mehrere Medien, allen voran der Kurier berichteten, wie Milletich mit ÖFB-Sponsor:innen über Inserate in den Magazinen seines Verlages sprach. Das hatte der Burgenländer stets dementiert.

Gerhard Milletich setzte sich im September 2021 gegen seinen Mitstreiter Roland Schmid durch und wurde im Oktober  zum ÖFB-Präsidenten gekürt. Davor war der langjährige Obmann des SC/ESV Parndorf seit 2012 Präsident des Burgenländischen Fußballverbands.

Stellungnahme

In einer Stellungnahme teilte Gerhard Milletich mit: "Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freund:innen des Fußballs, aufgrund der massiven medialen Negativ-Kampagne und der internen Angriffe gegen meine Person, sehe ich mich veranlasst, meine Funktion als Präsident des ÖFB mit sofortiger Wirkung zurückzulegen. Dieser Rückzug erfolgt zum Schutz meines privaten und geschäftlichen Umfelds und soll weiteren Schaden vom ÖFB abwenden. Denn die mediale Vorverurteilung der letzten Monate sowie die persönlichen Angriffe einiger Präsidiumsmitglieder haben nicht nur meine Reputation, sondern auch das Ansehen des ÖFB in der Öffentlichkeit stark beschädigt. Gleichzeitig halte ich aber ausdrücklich fest, dass ich mein Ehrenamt als ÖFB-Präsident niemals missbraucht habe. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich aus heutiger Sicht manche Kommunikation ein wenig anders geführt. Dennoch habe ich immer im Sinne des ÖFB und des österreichischen Fußballs gehandelt und habe mir daher nichts vorzuwerfen. Da aber trotz meiner Bemühungen alle Vorwürfe restlos und transparent aufzuklären, die Feindseligkeiten einiger Mitglieder des Präsidiums nicht eingedämmt wurden, blieb mir letztlich kein anderer Weg, als meine Funktion zurückzulegen. Mein persönlicher aufrichtiger Dank geht an all jene Mitglieder des Präsidiums, die mit mir gemeinsam in den letzten Monaten richtungsweisende Entscheidungen – wie zum Beispiel die Bestellung des Teamchefs Ralf Rangnick und die Grundsatzentscheidung für die Errichtung des Trainingszentrums in Aspern – mitgetragen haben. Gemeinsam haben wir damit wichtige Schritte für eine erfolgreiche Zukunft des österreichischen Fußballs gelegt. Ganz besonders bedanken möchte ich mich auch bei jenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ÖFB, die mir in meiner gesamten Amtszeit ihr Vertrauen geschenkt haben. Abschließend wünsche ich dem gesamten ÖFB für die Zukunft alles erdenklich Gute."

www.oefb.at

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