So hat sich die Eigenkapitalquote von Unternehmen entwickelt

| Redaktion 
| 29.01.2023

Der KSV1870 analysierte österreichische Betriebe mit einer Bilanzsumme von mindestens 100.000 Euro über mehrere Jahre.

Im Zuge einer Analyse hat der KSV1870 die Entwicklung der Eigenkapitalquote (EK-Quote) von Österreichs Unternehmen zwischen den Jahren 2018 und 2021 analysiert. Nun hat der Kreditschutzverband die Ergebnisse präsentiert.

Entwicklung der Eigenkapitalquote

Laut diesen kam es zu einer Verbesserung der durchschnittlichen Eigenkapitalquote von 48,08 Prozent auf 50,20 Prozent. Dabei wurden für die Auswertung Betriebe mit einer positiven Eigenkapitalquote und einer Bilanzsumme von mindestens 100.000 Euro herangezogen. Zudem zeige sich, dass der Anteil an Firmen mit positiver Eigenkapitalquote von 80,11 Prozent auf 83,28 Prozent gestiegen und parallel dazu der Anteil an Firmen mit negativer EK-Quote auf 16,72 Prozent gesunken sei.

Dafür wurden jene Unternehmen herangezogen, von denen eine Bilanz vorliegt. Für das Jahr 2021 seien aktuell etwa noch rund 18.000 Bilanzen ausständig. Daraus resultiere auch der niedrigere Wert von rund 126.500 Unternehmen für das Jahr 2021. Unter der Annahme, dass vor allem die "Schlechteren" mit einer Veröffentlichung zuwarten, sei es durchaus möglich, dass sich der Wert von 50,20 Prozent für das Jahr 2021 noch verschlechtern wird.

Auswertung nach Branchen

Der KSV1870 hat außerdem noch die Entwicklung in den einzelnen Branchen analysiert. Dabei zeige sich, dass es insbesondere in den ersten beiden Corona-Jahren im Bereich "Beherbergung und Gastronomie" zu einer überdurchschnittlichen Verbesserung der durchschnittlichen Eigenkapitalquote auf 42,76 Prozent gekommen sei. Die Steigerung in den Jahren 2020 und 2021 beträgt demnach 2,13 Prozentpunkte, obwohl gerade dieser Bereich von den Schließungen betroffen war und deswegen häufig schließen musste. Diese Entwicklung sei demnach vor allem auf die staatlichen Förderungen und Entwicklungen zurückzuführen.

Staatliche Haftungen und Förderungen © Austrian Business Check/KSV1870

Staatliche Förderungen und Haftungen

Die Herangehensweise der österreichischen Bundesregierung in punkto finanzieller Unterstützung der Unternehmen während der Corona-Pandemie war Ausgangspunkt zahlreicher Diskussionen. Speziell mit Blick auf die Jahre 2020 und 2021 gaben im Frühjahr 2022 exakt 43 Prozent der befragten heimischen Unternehmen an, dass bis zum damaligen Zeitpunkt staatliche Haftungen und Förderungen in ihr Unternehmen geflossen seien.

Nur wenige brauchten staatliche Unterstützung © Austrian Business Check/KSV1870

Darüber hinaus hätte sich jedoch herausgestellt, dass viele dieser Unternehmen gar nicht auf die staatliche Finanzspritze angewiesen waren – 86 Prozent. Lediglich für 14 Prozent der heimischen Betriebe waren die Hilfen essenziell bzw. entscheidend, um zumindest zu Beginn der Pandemie wirtschaftlich zu überleben.

Die Inanspruchnahme etwaiger staatlicher Hilfsgelder bewertet der KSV1870 jedoch auch als eine kaufmännische Sorgfalt der Unternehmer, deren Aufgabe es sei, alles Mögliche zu unternehmen, damit der Betrieb auf finanziell gesunden Beinen steht.

Wackelkandidat:innen

"Österreichs Unternehmen haben sich mit Händen und Füßen gewehrt, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie möglichst im Zaum zu halten. Das ist häufig gelungen, trotzdem gibt es einige Wackelkandidat:innen", sagt Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870 Holding AG.

www.ksv.at

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