Die Accenture-Expert:innen haben ihre Life Trends 2023 ausgearbeitet und dabei fünf Makrotrends identifiziert, welche die Beziehungsdynamik zwischen Menschen und Unternehmen in diesem Jahr verändern würden:
Permakrise und menschliche Anpassungsfähigkeit: Die Welt bewege sich von einer globalen Katastrophe zur nächsten. Aber wie schon seit Jahrtausenden würden sich die Menschen an die Instabilität anpassen, indem sie zwischen vier Reaktionen wechseln würden: Kampf, Flucht, Konzentration und Erstarren. Wie sie damit umgehen, wirke sich auf ihr Kaufverhalten sowie auf ihre Sichtweise auf Marken und Arbeitgeber:innen aus. Unternehmen sollten deshalb darauf vorbereitet sein.
Wie funktioniert die Kund:innenbindung von morgen? In einer instabilen Welt würden Menschen nach Orten suchen, an denen sie sich zugehörig fühlen. Infolgedessen würden moderne Marken in erster Linie als Communities aufgebaut, wodurch sich Loyalität und Markenbeteiligung neu gestalten würden. So habe beispielsweise die Mehrheit der Teilnehmenden der Accenture-Fokusgruppe in den letzten sechs bis neun Monaten neue Hobbys ausprobiert oder sich neuen Communities angeschlossen.
Die Bedeutung immaterieller Werte im Arbeitsumfeld: Die Debatte über die Rückkehr ins Büro reiße nicht ab. Klar sei: Für viele Menschen ist das Erfolgsmodell noch nicht gefunden. Jede:r hätte den Verlust der immateriellen Vorteile des Büroalltags, wie zufällige Begegnungen und eine konsequente, enge Betreuung des Nachwuchses, zu spüren bekommen. Jetzt würden die Folgen dieses Verlustes deutlich. Ohne persönliches Engagement würden Unternehmen Mentoring, Innovation, Kultur und Integration verlieren. Führungskräfte sollten beide Positionen berücksichtigen und ein für alle sinnvolles Modell entwerfen.
KI als Kreativitäts-Tool für alle: Künstliche Intelligenz sei inzwischen für jede:n Benutzer:in zugänglich und stelle ein neues Werkzeug für den kreativen Prozess dar. Mit einem Mal seien neuronale Netze weithin verfügbar, um Sprache, Bilder und Musik mit sehr wenig Aufwand oder Können zu erzeugen. Auch die Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz komme mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf den Markt. Im großen Maßstab sei dies ein unglaublicher Durchbruch für die Kreativität. Angesichts dieser rasanten Entwicklung würden sich Unternehmen mit der Frage beschäftigen müssen, wie sie sich von der Masse hochwertiger KI-generierter Inhalte abheben können und wie sie KI nutzen können, um die Geschwindigkeit und Originalität von Innovationen zu verbessern.
Digital Wallets: Eine Frage der Akzeptanz: Laut Accenture befinden wir uns mitten in einer digitalen Identitätskrise. Das solle jedem Unternehmen bewusst sein. Ein Wandel im Umgang mit personenbezogenen Daten sei daher überfällig. Bald schon würden die Nutzer:innen die Kontrolle über ihre Daten zurückgewinnen können – durch Digital Wallets. In Form digitaler Tokens enthalten diese Zahlungsmethoden, Identitätsnachweise, Kundenkarten und weitere Informationen. Das Entscheidende sei dabei: Die Menschen würden per Voreinstellung selbst darüber bestimmen können, wie viele Daten sie mit einem Unternehmen teilen wollen.
"Fortschritt völlig neu erleben"
"Diese scheinbar kleinen, aber tiefgreifenden Veränderungen im menschlichen Verhalten werden die Machtdynamik zwischen Menschen und Organisationen verändern“, so Markus Höfinger, Managing Director bei Accenture und fügt hinzu: "In ihren Rollen als Führungskräfte, Arbeitnehmer:innen, Kund:innen, Konsument:innen und Kreative suchen die Menschen nach Wegen, um die Kontrolle zurückzugewinnen. Wir werden Fortschritt völlig neu erleben, weil sich die Haltung der Menschen verändert und ihre Möglichkeiten mit Hilfe von Technologien zunehmend verbessert werden."
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