Die "Erste Wohnmesse" präsentierte sich heuer als Spiegelbild des im Wandel befindlichen Wiener Wohnungsmarktes. Insbesondere im Hinblick auf die geänderten Wünsche und Präferenzen der Wohnungssuchenden erwies sich die Messe als wichtiges Trendbarometer, das einen Ausblick auf die Entwicklungen der kommenden Jahre erlaubt.
"Der auffälligste Trend der heurigen Erste Wohnmesse war das enorm gestiegene Informationsbedürfnis", so Karina Schunker, Geschäftsführerin der EHL Wohnen, die auf der Messe mit einem eigenen Stand vertreten war. "Heizsysteme, Energieeffizienz, Standortqualitäten wie insbesondere Verkehrsanbindungen, optimierte Nutzungsmöglichkeiten der jeweiligen Wohnungsgrundrisse sowie die aktuelle Situation am Zinsmarkt wurden so detailliert wie nie abgefragt. Die herausfordernde wirtschaftliche Situation bedeutet für viele eine Neuausrichtung der Suchparameter und damit Offenheit für Neues."
Miete statt Eigentum
Die Nachfrage nach Eigentumsobjekten ist nach wie vor gegeben, jedoch aufgrund der Zinswende in Kombination mit den Vorgaben der KIM-Verordnung, wodurch Finanzierungsinstitute einen Eigenkapitalanteil von mindestens 20 Prozent fordern und die monatliche Kreditzahlungsrate nicht über 40 Prozent des Haushaltseinkommens liegen darf, gedämpfter als in den Vorjahren. Hingegen ist die Nachfrage nach Mietobjekten dieses Jahr deutlich höher. "Aktuell wollen sich viele Menschen möglichst große Flexibilität bewahren – einige setzen daher zumindest vorübergehend auf Mietobjekte."
Starker Zug zur Neubauwohnung
Auffällig ist auch das stark gestiegene Interesse an neuerrichteten Wohnungen. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Gründen: Dank der vielen Fertigstellungen steht ein breites und vielfältiges Angebot zur Verfügung, die neuen Wohnlagen in den Stadtentwicklungsgebieten im Norden und Süden haben sich etabliert und werden bei entsprechender Verkehrsanbindung und Infrastruktur (insbesondere U-Bahn) auch gut akzeptiert.
Homeoffice-Möglichkeiten bleiben gefragt
In der Corona-Intensivphase gab es, ausgelöst durch die oft sehr unangenehmen Begleitumstände der Lockdowns mit parallelem Homeoffice und Homeschooling, geradezu einen Hype um abgrenzbare Arbeitsbereiche in der eigenen Wohnung. Mittlerweile ist dieser einer eher praktischen Betrachtungsweise gewichen: Wer in einem Beruf tätig ist, der Homeoffice leicht möglich macht, sucht weiterhin Wohnungen, die einen abgrenzbaren Arbeitsplatz bieten, wobei hybride Arbeitsmodelle mittlerweile die Mehrheit ausmacht. "Nicht in allen Bereichen ist Homeoffice möglich wie beispielsweise in der Produktion, im Handel, in Gesundheits- und Lehrberufen, Gastronomie. Daher steht die Wohnung als Wohlfühlort nach wie vor im Fokus."
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