Der James Dyson Award (JDA) zählt zu den begehrtesten Auszeichnungen unter jungen Forscher:innen. Die vom britischen Akkusauger- und Luftreiniger-Pionier James Dyson ins Leben gerufene Auszeichnung wird seit 2005 jährlich ausgeschrieben und steht Studierenden (oder frischen Hochschulabsolvent:innen) der Ingenieurwissenschaften sowie der Fachbereiche Produktgestaltung und Industriedesign offen. In diesem Jahr gab es mehr als 2.000 Einreichungen aus 30 Ländern. In jedem Land, in dem der Award stattfindet, wird ein nationaler Gewinner ausgewählt. Dieser steht in Österreich nun fest. Die internationale Kür, bei der die Landessieger:innen um ein Preisgeld von 33.000 Euro kämpfen, folgt später.
Innovative Computer-Mouse
In Österreich hat heuer Simon Hochleitner aus Gmunden für die Entwicklung einer innovativen Computer-Mouse den James Dyson Award 2022 gewonnen und darf sich somit über ein Preisgeld von 5.800 Euro freuen. Das neuartige PC-Zubehör soll gesundheitliche Probleme verhindern, die vor allem durch einseitige Bewegungen bei der Arbeit am Computer ausgelöst werden. Von der Erfindung des 25-jährigen Wissenschaftlers könnten in Zukunft also zahlreiche PC-User:innen rund um den Globus profitieren.
Orbit Mouse © Dyson
Der Oberösterreicher steht kurz vor dem Abschluss seines Masterstudiums in Industriedesign an der FH Joanneum in Graz und wurde bereits mit dem German Design Award und dem Red Dot Design Award ausgezeichnet. Für sein innovatives PC-Mouse-Konzept gewann er nun auch den nationalen JDA. Die sogenannte Orbit PC-Mouse soll typische RSI-Beschwerden und gesundheitliche Probleme, die durch einseitige Bewegungen bei der Arbeit am Schreibtisch ausgelöst werden, verhindern. Durch das Gerät soll nämlich eine effektive Präventions- und Kräftigungsübung auf natürliche Weise in die Arbeit selbst integriert werden.
Orbit Mouse © Dyson
So funktioniert´s
Der Erfinder beschreibt die Funktionsweise wie folgt: "Über den Widerstand der drei Resistance-Bänder verlagern die Nutzer:innen automatisch ihren Input von der Handgelenk- und Unterarmmuskulatur auf die Rücken-, Rumpf- und Rotatorenmanschetten-Muskulatur, wodurch die Belastung empfindlicher Bereiche minimiert und jene Muskelgruppen gestärkt werden, die für eine aufrechte Körperhaltung verantwortlich sind. Zudem bietet das System eine konstante Bewegung und ein effektives Training während langer Sitzperioden und kurbelt somit das Herz-Kreislaufsystem an, was wiederum eine erhöhte Konzentrations- und Leistungsfähigkeit bewirkt."
Die ebenfalls von Hochleitner entwickelte Joystick-Version soll wiederum den Arm in seiner natürlichen Ruheposition halten, dadurch Belastungen reduzieren sowie eine einfache und komfortable Bedienung unabhängig von der Handgröße ermöglichen. Das Eingabegerät verfügt ferner über einen touch-kapazitiven Ring auf der Oberseite, welcher das traditionelle Scrollrad ersetzt und mit dem Daumen ohne Unterbrechung gedreht werden kann, was die Belastung der Handgelenke ebenfalls reduzieren soll – bei gleichzeitig erhöhter Funktionsweise sowie Kontrolle.
Hochhauser hat auch einen ergonomischen Joystick entwickelt © Dyson
Alle Kriterien des Awards in hohem Maß erfüllt
"Ich freue mich sehr, dass mein Projekt ausgewählt wurde. Der James Dyson Award ist eine großartige Möglichkeit für aufstrebende Designer:innen und Problemlöser:innen aus aller Welt für innovative Lösungen anerkannt und belohnt zu werden. Ich hoffe, dass durch mein Projekt das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz mehr Aufmerksamkeit erhält und auch andere Menschen inspiriert werden, sich mit diesem relevanten Thema der Gegenwart auseinander zu setzen!", so Simon Hochleitner.
Dazu Jury-Mitglied Eberhard Schrempf, Managing Director von Creative Industries Styria: "Die Orbit Mouse erfüllt alle Kriterien des Awards in hohem Maße, denn der Entwurf verfolgt ein innovatives Konzept und bietet eine gute und plausible Lösung, bei der innovative Technik in Verbindung mit gutem Design zu hohem Mehrwert führt."
www.jamesdysonaward.org
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