Lucky Cars Kampfansage an Vertragswerkstätten

Von der Idee zu 15 Filialen innerhalb von fünf Jahren. Ossi Matic ist mit Lucky Car flott unterwegs. In den gelben Werkstätten werden bei allen Automarken Kleinschäden wie Lackschäden und Steinschläge bis hin zu Dellen und kleinen Schönheitsfehlern schnell und unkompliziert repariert. Ossi Matic hat sich als Diskonter positioniert, der Wert auf Qualität legt und seinen Kunden mit  Bestpreis-Garantien und Ersparnissen bis zu 65 Prozent gegenüber anderen Werkstätten winkt.

leadersnet.at: Kürzlich wurde die 15. Filiale von Lucky Car eröffnet. Wie haben schafft man es, so eine Erfolgsgeschichte zu schreiben?

Ossi Matic: Es hat mit einer Idee begonnen, auf die gleich die  Analyse des Marktes folgte. Schwierig waren die Namensfindung für die Marke und die Domain. Da wir die Marke international registrieren lassen wollten, mussten wir viel recherchieren und die meisten Namen, die uns gefallen hätten, hat es in Deutschland, Italien oder Amerika schon gegeben. Lucky Car war noch frei, also haben wir den Namen schützen lassen und die Marke umgesetzt. Dann ging es an die Auswahl von Qualitätsprodukten wie Lacke und weiteren Hilfsstoffen.  2008 wurde der erste Standort in Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling/NÖ) eröffnet.

leadersnet.at: Mittlerweile gibt es 15 Filialen im Großraum Wien und in Niederösterreich. Ist eine Expansion in weitere Bundesländer bzw. ins Ausland geplant?

Ossi Matic: Es sollten 2012 noch einige neue Standorte dazukommen. Es gibt  Interessenten aus den Bundesländern, vor allem Klagenfurt, Salzburg, Graz. Unser Hauptziel ist es, in Österreich 44 bis 50 Filialen aufzubauen. Seit etwa einem halben Jahr bearbeiten wir auch den deutschen Markt. Wir sind in allen wichtigen deutschen Portalen vertreten und machen gezielt Werbung, um  Franchisepartner zu gewinnen. Sollte sich bis nächstes Jahr noch kein für uns geeigneter Franchise-Kandidat gefunden haben, werden wir einen Lucky Car Pilot Betrieb starten, um Lucky Car als ersten Expansions-Schritt auch in Deutschland zu etablieren.

leadersnet.at: Was sind die Kernkompetenzen von Lucky Car, bzw. womit wird am meisten Umsatz generiert? Gibt es eine klare Abgrenzung gegenüber dem Mitbewerb?

Ossi Matic: Den höchsten Umsatz erzielen wir mit Lack- und Karosseriearbeiten, Windschutzscheibenreparaturen und -tausch, Dellen und Hagelschäden, sowie Felgen- und Innenraumreparaturen. Unsere Strategie ist sehr klar. Wir sind direkt im Ballungsraum vertreten und nicht in abgelegenen Industriezentren. Wir sind dort, wo der Kunde ist. Allein dadurch können wir zwischen 20 und 25 Prozent an Kunden ohne zusätzlichen Marketingaufwand generieren. Bei uns ist alles auf Funktionalität und beste Technik ausgerichtet, wir vergolden unsere Standorte nicht durch architektonische Prestigegeschäfte, die der Kunde letztlich mitzahlen muss.  Daher können wir günstigere Preise zu einer Topqualität anbieten - was Vertragswerkstätten nicht können.

leadersnet.at: Lucky Car ist sehr schnell erfolgreich geworden. Was spricht die Kunden besonders an?

Ossi Matic: Wir bieten eine Bestpreisgarantie und bis zu 65 % Ersparnis gegenüber anderen Werkstätten. Versicherungen reduzieren den Selbstbehalt, wenn uns die Kunden beauftragen oder wir reduzieren ihn für den Kunden.

leadersnet.at: Das klingt nach einer Kampfansage an Vertragswerkstätten. Wenn man sich die Preisentwicklung der letzten Jahre anschaut, so kostet jedes kleine Service exorbitant viel. Ist das gerechtfertigt oder ist es reine Geldmacherei?

Ossi Matic: Die Werkstätten können vom hohen Preisniveau nicht abweichen, weil sie einfach vergoldet sind. Sie haben Glaspaläste gebaut, die der Kunde mitzahlen muss. Auch für die Schulungen der Mitarbeiter ergeben sich Kosten. Beim Verkauf von Neuwagen oder Gebrauchtwagen sind kaum noch Spannen drinnen, also muss die Werkstatt das Geld verdienen. Das geht auch oft über den Verkauf von Ersatzteilen. Bei Lucky Car wird möglichst viel repariert. Ersatzteile werden nur dann verwendet, wenn der Schaden nicht mehr reparierbar ist.

leadersnet.at: Geht es bei Lucky Car nur um den Preis oder spielt auch das Thema Qualität eine Rolle?

Ossi Matic: Qualität ist die oberste Prämisse. Wir haben uns als Diskonter positioniert, also kommen die Kunden, weil sie sparen wollen. Allerdings ist es so, dass bei der Abholung die Qualität dann sehr genau kontrolliert wird. Viel genauer, als bei einer Abholung von einer Vertragswerkstatt. Dementsprechend muss die Qualität bei uns sehr hochwertig sein.

leadersnet.at: Lucky Car investiert viel in Google Advertising. Spielt der Onlinebereich eine große Rolle?

Ossi Matic: Etwa 25-45 Prozent unserer Kunden kommen über die Suchmaschine zu uns. Wenn man Begriffe wie Lackschaden, Auto, Reparatur eingibt, dann muss man ganz oben stehen. Das Geschäft entscheidet sich stark über den Online-Channel. Das ist die Zukunft, für uns ist es bereits die Gegenwart.

leadersnet.at: Lucky Car funktioniert über ein Franchisekonzept. Warum wurde dieser Weg gewählt, um ein Filialnetz aufzubauen?

Ossi Matic: Unser Konzept ist sehr mitarbeiterintensiv. Damit die Kundenzufriedenheit und Qualität der Arbeit gewährleistet wird, ist es immer besser, wenn der Unternehmer selber im Geschäft steht und schaut, dass alles gut läuft. Setzt man einen Filialleiter ein, macht der um 17 Uhr den Laden dicht und hinter ihm die  Sintflut. Man findet schwer wirklich motivierte Filialleiter die überdurchschnittlich gut arbeiten.

leadersnet.at: Wie wird man Franchise-Partner?

Ossi Matic: Die Interessenten brauchen Unternehmergeist und Mut zur Veränderung. Referenzadressen sind unsere bestehenden Partner, die kontaktiert werden können. Mitbringen müssen Neuunternehmer zwischen 30 und 40 Prozent des Kapitals, wobei mit einer Gesamtinvestition von 100.000 – 150.000 Euro für den Standort, die  Werkstatt, die allgemeinen Anlaufkosten, Schulungen,  Anfangswerbung usw. zu rechnen ist. Die Anfangs-Investitionen haben sich im Schnitt nach zwei Jahren gerechnet.

www.luckycar.at