Es geht schnell voran in Sachen Hochwasserschutz im Hafen Albern: Nach dem Spatenstich vor gut einem Jahr folgt nun der nächste Meilenstein auf der Porr-Großbaustelle: Das 30 Meter lange, 14,25 Meter hohe und runde 250 Tonnen schwere Stahltor wurde vergangenen Donnerstag eingebracht. Durch das Hochwasserschutztor wird der Getreide- und Baustoffhafen hochwassersicher gemacht und auch bei Hochwasser ist zukünftig ein ungestörter Warenumschlag im Hafen Albern möglich.
Wesentlicher Logistikknotenpunkt für den Großraum Wien
"Nach dem ersten Streich, dem Bau des Hochwasserschutztores im Hafen Freudenau folgt nun gewissermaßen der zweite finale Streich: die hochwassersichere Befestigung des Getreide- und Baustoffhafens Albern. Bei diesem Hochwasserschutz-Projekt investieren wir gemeinsam mit dem Bund rund 22 Millionen Euro", erläutert Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. "Durch diese Investition können Szenarien wie beim Hochwasser 2002 und 2013, wo das Hafengelände in Albern bis zu über einem Meter unter Wasser stand, zukünftig vermieden werden, genauso wie die damit verbundenen Schäden in Millionenhöhe."
Wien Holding-Chef Kurt Gollowitzer: "In den letzten zehn Jahren wurde bereits konsequent in den Hafenausbau, die Digitalisierung und in die Modernisierung der Umschlagseinrichtungen investiert. Der Hafen Wien mit dem Hafen Freudenau, dem Ölhafen Lobau und dem Hafen Albern, ist jetzt schon zentrale Drehscheibe, wesentlicher Logistikknotenpunkt für den Großraum Wien und ein attraktiver Standort für rund 100 angesiedelte Unternehmen mit deren 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit der Errichtung des Hafentors im Bereich Albern erreichen wir nun den nächsten Meilenstein. Vom Hochwasserschutztor profitiert nicht nur der Hafen Wien selbst, sondern auch die rund 20 Unternehmen mit ihren etwa 100 Beschäftigten, die sich derzeit im Hafen Albern angesiedelt haben."
Die lange Reise des Stahlriesen
Die Eckdaten des Stahlriesen: Ganze 30 Meter lang, 14,25 Meter hoch und 250 Tonnen schwer ist das aus Stahl gefertigte Teil. Gefertigt wurde der stählerne Riese im Auftrag von Andritz Hydro GmbH in der Nähe der türkischen Großstadt Istanbul. Von dort aus wurde er dann auf seine rund 1.500 Kilometer lange Reise geschickt, die Spedition Weiss zeichnete für den Transport verantwortlich.
Auf dem Wasserweg gelangte das Hafentor, welches aus zwei Teilen besteht, vom Hochseehafen Derince-Kocaeli (Türkei) nach Konstanza (Rumänien). Mittels Binnenschiff ging die Reise über die Donau weiter zum Zielhafen Albern, wo im Schwergutzentrum Albern bereits ein riesiger Kran für den Umschlag bereitsteht.
14.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde
„Das Hafentor arbeitet nach dem Prinzip eines Schiebetores: Noch bevor ein heranziehendes Hochwasser die Stadtgrenze von Wien erreicht, wird das Hafentor geschlossen. Je nach lokalem Wasserstand dauert es 20 bis 30 Minuten, bis das mächtige Tor den Hafen dichtmacht. Den Wasserstand innerhalb des geschützten Hafenbeckens regelt danach ein eigenes Pumpwerk. Drei große Tauchpumpen ermöglichen ein Abpumpen von rund zwei Kubikmeter Wasser pro Sekunde", erklärt Doris Pulker-Rohrhofer, technische Geschäftsführerin des Hafen Wien.
Der neue Hochwasserschutz ist für ein so genanntes Jahrhundert-Hochwasser mit einer Durchflussmenge der Donau von 14.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ausgelegt. Ohne Hafentor und ohne Abdichtung des Hafendammes würde bei einer solchen Naturkatastrophe der Hafen bis zu drei Meter unter Wasser stehen. Um dem riesigen Druck, der mit dem Hochwasser verbunden ist, Stand zu halten, hat der Stahlkörper eine Stärke von 2,1 Metern.
Hafen Wien als Wirtschaftsstandort
Der Hafen Wien ist als Tochter der Wien Holding ein Unternehmen der Stadt Wien. Mit einer Fläche von drei Millionen Quadratmetern fungiert er mit seinen drei Häfen, Freudenau, Albern und dem Ölhafen Lobau, als trimodale Logistikdrehscheibe. Mit rund 100 angesiedelten Unternehmen und bis zu 5.000 Arbeitsplätzen am Standort ist der Hafen Wien ein wichtiger Arbeitgeber. Mit seiner Lage an den drei Ten-T-Korridoren ist er einer der wichtigsten Hinterland-Hubs Europas, vor allem für die großen Nordseehäfen und die adriatischen Häfen. (as)
Bilder vom neuen Hafentor finden Sie in unserer Fotogalerie.
www.hafenwien.com
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