Drei Parteien boykottieren Wolfgang Fellner weiterhin

| 05.09.2021

Der "Österreich"-Chef sieht die Belästigungsvorwürfe gegen sich als widerlegt an und tritt deshalb wieder in seinem Fernsehsender "oe24.tv" auf.

Wolfgang Fellner ist in den Moderatorensessel bei seinem Sender oe24.tv zurückgekehrt. Nach einer knapp vier monatigen Pause (LEADERSNET berichtete) moderierte er vergangenen Mittwoch erstmals wieder die Sendung "Fellner! Live". Auslöser für seinen temporären Rückzug von den TV-Bildschirmen waren Vorwürfe sexueller Belästigung gegen den Österreich-Chef.

"Eine Art sexuelles Terrorregime"

Diese sieht Fellner jetzt aus dem Weg geräumt: Eine "interne Untersuchung der Vorwürfe nach internationalen Compliance-Regeln" durch die Wirtschaftskanzlei BDO habe "keine einzige Meldung zu einem Fehlverhalten oder einer sexuellen Belästigung durch Wolfgang Fellner ergeben", wie oe24 in einer Aussendung mitteilt. Die gegen Wolfgang Fellner bisher öffentlich vorgebrachten Vorwürfe sexueller Belästigung seien "durch übereinstimmende Zeugen-Aussagen eindeutig widerlegt" worden.

Für die Geschäftsführung der Mediengruppe Österreich sind damit die Untersuchungen in dieser Causa abgeschlossen. "Ein Fehlverhalten von Wolfgang Fellner wurde von keinem einzigen Interviewpartner beobachtet oder festgestellt und von keiner Mitarbeiter:in der Mediengruppe Österreich eingemeldet", so das Medieunternehmen weiter. Der Medienmacher kritisierte in seinem ersten TV-Auftritt nach der Pause erneut, dass es eine Medienkampagne gegen ihn gebe, die auf "Rufmord" hinaus laufe. Es sei so dargestellt worden, als habe er "eine Art sexuelles Terrorregime ausgeübt".

ÖVP legt sich nicht fest

Juristisch ist die Causa indes noch nicht ausgefochten. Es sind noch mehrere Gerichtsverfahren anhängig, deren Ausgang nach wie vor offen ist. Aus diesem Grund wollen die SPÖ, die Grünen und die NEOS Fellner auch weiterhin keine Interviews geben.

Im Mai hatten die ÖVP-Frauenministerin Susanne Raab, die Grünen-Klubobfrau Sigrid Maurer, die SPÖ-Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek und die NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger erklärt, dass sie "Wolfgang Fellner nicht mehr für Interviews in seiner Sendung zur Verfügung stehen, solange die Vorwürfe, die von ihm bestritten werden, nicht ausgeräumt sind". Einem damaligen Bericht von Ö1 zufolge soll dieser Boykott auch von Bundeskanzler Kurz unterstützt worden sein. Die ÖVP will sich hingegen noch nicht festlegen, da sich diese Frage derzeit nicht stelle, "weil keine Interviews von Wolfgang Fellner geplant sind", so die Volkspartei gegenüber der APA. (as)

www.oe24.at

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