"Die Branche ist eine, die trotz Corona zu den Gewinnern gehört"

Stefan Gubi, Geschäftsführer von Windhager Zentralheizung, spricht im Interview mit LEADERSNET über sein neues Amt, welches er seit Anfang 2021 inne hat, das Gefühl nach nur wenigen Monaten "angekommen" zu sein und den Stellenwert der internen Unternehmenskommunikation.

LEADERSNET: Sie sind seit Jänner der neue Geschäftsführer von Windhager Heizungen. Wie kam es dazu?

Gubi: Ich habe vor acht Jahren das Glück gehabt, Herrn Windhager im Zuge einer beruflichen Geschichte kennenzulernen. Wir haben damals ein sehr interessantes Gespräch geführt. Irgendwie ist der Funke übergesprungen. Danach haben wir uns verabschiedet mit dem Motto, wenn Herr Windhager irgendwann einmal einen Manager, der dem Profil des Herrn Gubi entspricht, braucht, dann meldet er sich. Acht Jahre später, im Oktober 2020, hat dann das Telefon geläutet.

LEADERSNET: Wie ist es denn besonders im vergangenen, sehr herausfordernden Jahr gelungen, die Motivation hoch zu halten?

Gubi: Die Branche ist eine, die trotz Corona zu den Gewinnern gehört. Das muss man ganz ehrlich sagen. Wir haben in den Ländern natürlich auch den Vorteil, dass die Förderungen ein wesentliches Maß sind, dass der Kunde auch heute sehr interessiert ist. Bereiche wie Sanierung, Eigenheim oder Bau sind nach wie vor Thema und das tut der Branche in Summe gut. Das macht zum einen schon mal einen hohen Motivationsfaktor aus. Das zweite ist aber, dass auch, dass bei uns Kommunikation groß geschrieben wird.

Als ich das erste Mal in Seekirchen (in die Windhager Zentrale – Anm. d. Red.) bei der Tür reinkam, saß an der Rezeption eine Dame und wie man von dieser begrüßt und empfangen wird, ist das erste Zeichen, wie es in der Firma ist. Mein erster Eindruck war: tolle Stimmung, extrem offen, sehr sympathisch. Die Ansprache ist perfekt und das zieht sich im ganzen Unternehmen durch. Wir investieren sehr viel in Ausbildung der Mitarbeiter und haben ein eigenes Schulungszentrum. Wir haben ein "Windhager College" nicht nur für eigene Mitarbeiter, sondern auch für unsere Partner, Installateure, Heizungsbauer. Das ist es, meines Erachtens, was den Erfolg von Windhager ausmacht.

LEADERSNET: Welche Beispielwirkung möchten Sie als Windhager der österreichischen Industrie oder auch als Arbeitgeber vorleben und repräsentieren?

Gubi: Ich denke, dass die Kommunikation nach außen und vor allem nach innen sehr wichtig ist. Es ist das verstärkte Zusammenarbeiten auch mit den Partnern und mit Lieferanten, um hier wirklich Stabilität und Orientierung zu geben. Darüber hinaus geht es auch um Nachhaltigkeit und Besonnenheit, langfristiges Entwickeln von Unternehmensstrategien und es geht auch darum, Mitarbeitern das Gefühl zu geben, für sie da zu sein, wenn sie einmal Probleme, Sorgen und Ängste haben. Dabei geht es nicht darum spektakuläre neue Botschaften wiederzugeben, sondern um nachhaltige, besonnene Kommunikation. Und da hängt viel vom Kapitän ab. Die Qualität des Managements und eines Unternehmens zeigt sich nicht im Sonnenschein, sondern in der Krise. Da haben wir auch jetzt wieder einiges an neuen Erfahrungen dazugewinnen können. Wir bei Windhager nehmen die Sorgen und Nöte unserer Mitarbeiter – aber auch unserer Partner – ernst und versuchen regelmäßig zu kommunizieren. Das ist natürlich virtuell ein Stück weit schwieriger und dieser digitale Kontakt nutzt sich mit der Zeit auch ab.

LEADERSNET: Was ist denn die Besonderheit an Windhager in Bezug auf das Produkt bzw. auch auf das Management?

Gubi: Bezogen auf die Produkte sind es eindeutig die Qualität, die innovativen Lösungen und der exzellente Service. Puncto Management und Mitarbeiter sind es die Vorbildwirkung, die Kommunikation und das Zugehen auf die Mitarbeiter und damit verbunden, die Ausbildung und die nachhaltige, langfristige Entwicklung der Mitarbeiter. Die Mitarbeiter sind zum Teil auch schon sehr lange bei Windhager. Das merkt man auch in der Qualität nach innen und nach außen. Es ist eine Unternehmung, die sich zwar extrem bewegt und mit den Märkten mitgeht, aber an einer soliden Basis ausgerichtet ist.

Dazu kommt der innovative Eigentümer, der auch in Zeiten von Corona massive Investitionen tätigt und den Mitarbeitern damit zeigt, dass es einen Tag danach gibt. Wir bereiten uns jetzt – bildlich gesprochen – auf die nächsten 100 Jahre Windhager vor. Das ist etwas, was man in diesem Unternehmen spürt: Es gibt keinen Stillstand und der Unternehmer ist greifbar, wenn man ihn braucht. Das macht es auch für uns Manager sehr angenehm, mit ihm zu arbeiten, weil er gibt den Freiraum, den man braucht, gleichzeitig aber auch die Orientierung, die notwendig ist. Für mich ist das eine der schönsten Erfahrungen. Nach einigen Jahrzehnten Berufserfahrung, habe ich dort bereits nach wenigen Monaten Zugehörigkeit das Gefühl, seit Jahren dort zu sein. Ich fühle mich wirklich angekommen.

LEADERSNET: Wie sieht denn die Windhager Zukunftsstrategie aus und was haben Sie aus dieser Krise gelernt?

Gubi: Ich glaube, dieser Zusammenhalt und das gemeinsame Positive ist das, was ich heute am meisten vermisse. Österreich war bekannt dafür, dieses Bewusstsein und den nationalen Stolz zu haben, dass wir als Land stabil groß geworden sind und Krisen überdauert haben, weil wir einen stabilen Mittelstand haben. Ich glaube, dieses Bewusstsein braucht es wieder. Und es soll nicht die Lust nach der negativen Schlagzeile sein, sondern die Lust nach der positiven Geschichte, die wieder Orientierung gibt. Ehrlicherweise ist dieses Lustgefühl ein bisschen verloren gegangen. Der andere Punkt ist, dass Management viel mit Handwerk zu tun hat. Du musst dein Handwerk verstehen, unabhängig von Funktion, Organisation oder Unternehmen. Damit einher geht auch, dass man die Kunden und deren Bedürfnisse versteht. Diese haben durch Corona auch eine Situation, die belastet und Angst hervorruft. Damit so umzugehen, dass wir eine positive Welle erzeugen, ist die Herausforderung und da gibt es viel zu verbessern. Ich glaube, jeder ist aufgefordert, seinen Beitrag zu leisten.

www.windhager.com

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