Größte Pleite 2024 in Österreich
Bei diesen Banken steht KTM mit 1,3 Milliarden Euro in der Kreide

Von den Verbindlichkeiten der KTM AG in Höhe von 1,8 Milliarden Euro entfällt der Großteil auf heimische und internationale Geldinstitute. Diese werden im Fall einer Sanierung große Abstriche hinnehmen müssen. Inklusive den beiden insolventen Tochterfirmen belaufen sich die Passiva auf fast drei Milliarden Euro.

Am Freitag hat KTM beim Landesgericht Ried im Innkreis einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eingebracht. Konkret sind die KTM AG sowie deren Tochtergesellschaften KTM Forschungs & Entwicklungs (F&E) GmbH sowie die KTM Components GmbH in die Insolvenz geschlittert. Insgesamt sollen sich die Passive laut Kreditschützer:innen auf 2,9 Milliarden Euro belaufen. Der Großteil entfällt mit 1,8 Milliarden Euro auf die KTM AG, wobei es hier Aktiva in Höhe von rund 316 Millionen Euro geben soll. 

Größte Pleite Oberösterreichs

Von den drei Insolvenzen sind laut KSV1870, AKV und Creditreform mehr als 3.600 Dienstnehmer:innen betroffen. Zu den in diesem Jahr bereits rund 1.000 gestrichenen Stellen sollen noch einmal rund 750 dazukommen. Die Zahl der Gläubiger:innen soll bei rund 2.500 liegen. Von den Verbindlichkeiten her handelt es sich bei der KTM AG laut KSV1870 um das mit Abstand größte Insolvenzverfahren in Oberösterreichs jüngster Geschichte seit dem Jahr 2000, wie auch die folgende Tabelle verdeutlicht:

 

 Insol­ventes Unter­nehmen
(Eröffnungsjahr)

Passiva
(in Mio. Euro)

1.       

KTM AG, Mattig­hofen (2024)

 1.824

2.   

Tap Dayli Vertriebs GmbH, Pucking, Linz (2013)

198 

3.

Steiner Indus­tries AG, Ebensee (2001)

124

4.     

Steiner Frei­zeit­möbel GmbH, Ebensee  (2001)

109 

5. 

Quelle AG, Linz (2009)

100

Quelle: KSV1870

Fortführung geplant

KTM- und Pierer-Mobility-CEO Stefan Pierer plant, das Unternehmen zu reorganisieren, um den Bestand der KTM-Gruppe nachhaltig zu sichern (LEADERSNET berichtete). Kreditschützer:innen und Branchenexpert:innen glauben auch, dass das trotz der horrenden Schulden möglich sei. Die Gläubiger:innen müssen dabei jedoch große Abstriche hinnehmen. Ihnen wird ein Sanierungsplan mit einer Quote von 30 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme dieses Sanierungsplanes, angeboten. Pierer strebt eine Einigung binnen 90 Tagen an. "Wir werden nach Verfahrenseröffnung auf detaillierte Informationen zum Nachweis der Finanzierung dieser Quote drängen und uns für das bestmögliche wirtschaftliche Ergebnis für die Insolvenzgläubiger:innen einsetzen", so Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz.

Bei diesen Banken steht KTM in der Kreide

Doch welche der Tausenden Gläubiger:innen sind nun am stärksten betroffen? Im Fall der KTM AG sind es eindeutig die Banken. Von den 1,8 Milliarden Euro an Verbindlichkeiten entfallen knapp 1,3 Milliarden Euro auf Geldinstitute. In Österreich sind das dem AKV zufolge die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, die Oberbank, die Erste Bank, die VKB, die Bank Austria, die Hypo Vorarlberg sowie die Bank für Tirol und Vorarlberg.

Aber auch viele internationale Geldinstitute wie die Bank of China, First Commercial Bank, Hewlett Packard Bank International, ICBC, Denizbank, BKS-Bank sowie noch mehrere deutsche Volksbanken und ungarische sowie niederländische Banken sollen zu den Gläubiger:innen zählen, berichtet der ORF Oberösterreich.

Experte sieht Pierer in der Pflicht

Götze geht davon aus, dass eine Sanierung nur dann gelingen kann, wenn auch Stefan Pierer von seinem Privatvermögen Geld einbringe. Letzterer meinte ja in Bezug auf die Insolvenz: "Die Marke KTM ist mein Lebenswerk und dafür kämpfe ich." 

www.pierermobility.com

www.ktm.com 

Wichtig ist immer das Netzwerk zu der Politk. Sonst würde man nie den Zugang zu diesen hohen Geldsummen erhalten. Der Gewinn wird kapitalisiert und der Verlust wird sozialisiert. So funktioniert das schon seit Jahren.
Ein Netzwerk zur Politik ist wird keinem zu mehr Kredit verhelfen - große Banken sind börsennotierte AGs, die vergeben Kredite und Zinsen nach Bonität und Einschätzung. Wenns mal schief geht ist das unangenehm, aber längst eingepreist. Insofern wird auch alles kapitalisiert inkl. allfällige Verluste. Die Summen schauen vielleicht hoch aus, sind aber pro Bank schon überschaubarer und an Unternehmensanleihen kann man gut verdienen, daher werden bewusst auch Risiken eingegangen. So ist das schon seit Jahren…
Es ist eine gute Frage wie es so weit kommen konnte. Bin selbst begeisteter motorradsportler,aber man wusste das die Verkaufszahlen rückläufig sind und auch KTM hat es zugegeben das es so ist. Man hat aber nicht reagiert und weiter drauf los produziert. Zu viele Marken und Modelle meiner Meinung nach bei KTM.
Bei all diesen Pleiten hat die ÖVP ihre Finger drinnen. Die Politik hat nichts gemacht. Auch nicht die Banken. Die kleinen werden es schon zahlen, und bei den Tochterunternehmen der Raiffeisenbank Oberösterreich wird wieder gespart um den Verlust ausgeglichen zu können.
Fehlerhaftes Finanzmanagement und Überheblichkeit.
Wie kann man so hohe Schulden anhäufen, bis man reagiert?
Und büßen müssen wieder die kleinen, die kein Geld bekommen
Die Banken sind selber schuld,man darf so etwas gar nicht soweit kommen lassen. Es räumen sich doch alle Firmenchefs und Manager viel Geld auf die Seite. Schuld ist auch die Politik da gehören andere Gesetze gemacht. Aber leider stecken die alle unter einem Hut siehe Benko
Hauptsache die anderen!?
Genau so, sehe ich das auch!
Das hat noch nie funktioniert!
( zb. Kika Leiner)
Aber Hr. KTM weis ja immer wie es geht...für Ihn!

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